Intershop schreibt weiter Verluste

Der Vorstand des E-Commerce-Spezialisten hielt trotz höherer Verluste im ersten Halbjahr an seiner Prognose fest, dass 2006 erstmals seit Unternehmensgründung schwarze Zahlen geschrieben werden sollen.

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  • dpa

Intershop, gebeutelter Anbieter von E-Business-Software, kommt nicht aus den roten Zahlen. Das Jenaer Unternehmen verbuchte im ersten Halbjahr bei leicht gestiegenen Umsätzen einen höheren Verlust als im Vorjahreszeitraum. Nach einem schwachen zweiten Quartal wies Intershop am Donnerstag einen Nettoverlust von knapp 2,8 Millionen Euro für die ersten sechs Monate aus. Im Vorjahreszeitraum waren es dagegen nur rund 2,0 Millionen Euro.

Trotzdem hielt der Vorstand an seiner Prognose fest, dass 2006 erstmals seit Unternehmensgründung schwarze Zahlen geschrieben werden sollen. Ähnliches war aber bereits für das Jahr 2005 zu vernehmen, was dann aber wieder einmal nicht funktionierte. Der Umsatz des einstigen Vorzeigeunternehmens der ostdeutschen Gründerszene und der deutschen New Economy stieg nun im Vergleich zum ersten Halbjahr 2005 von 8,56 Millionen auf 9,34 Millionen Euro. Das Geschäft mit Lizenzen für die E-Commerce-Programme entwickelte sich besser als im vergangenen Jahr.

Im Xetra-Handel der Frankfurter Börse verlor die Intershop-Aktie nach Bekanntgabe der Zahlen bis zum Nachmittag fast 12 Prozent an Wert und notierte bei 1,85 Euro.

Nach der Schrumpfkur der vergangenen Jahre, mit der die Kosten den gesunkenen Umsätzen angepasst wurden, hat Intershop immerhin seine akuten Finanzprobleme überwunden. Der Bestand an liquiden Mitteln lag Ende Juni bei rund 7,9 Millionen Euro nach 6,6 Millionen Euro vor einem Jahr. Intershop mit 220 Angestellten will den Umsatz im hart umkämpften Markt der Programmanbieter durch eine neue Service-Sparte stabilisieren. Größere Mittelständler können die Organisation ihres Internet-Geschäfts an den Software-Anbieter abgeben, der zusammen mit Partnern die Abwicklung bis hin zum Transport der Waren übernimmt. Bislang habe ein deutsches Textilunternehmen als Kunde gewonnen werden können. (dpa) / (jk)