Google Project Hosting: "Ein Service für die Open-Source-Community"

"Project Hosting" auf Google Code soll Open-Source-Projekten eine gemeinsame Anlaufstelle bieten – aber keine Konkurrenz zu Sourceforge und ähnlichen Sites sein.

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Von
  • Jürgen Kuri

"Ein Google-Service für die Open-Source-Community – unter diesem Motto stellte Greg Stein, Open-Source-Entwickler bei Google und Vorsitzender der Apache-Foundation, einen neuen Dienst namens Project Hosting unter Google Code vor. Im Vorfeld der Open Source Convention des Verlags O'Reilley betonte Stein bereits in einem Gespräch mit Newsforge, der News-Schwestersite der Open-Source-Projektsite Sourceforge, dass Google Code Project Hosting keineswegs mit Sourceforge und ähnlichen Vorhaben konkurrieren soll, die Open-Source-Projekte hosten. Der Service sei zwar vergleichbar, man wolle aber lediglich sehen, was Google mit seiner Infrastruktur an Alternativen für Open-Source-Entwickler bieten könne.

"Wir mögen Sourceforge wirklich, und wir wollen Sourceforge nicht schaden", meinte Stein. Alle Google-eigenen Projekte würden natürlich auf Googles Project Hosting untergebracht. Man werde sich aber nicht darum bemühen, dass Open-Source-Projekte von anderen Sites zu Google wechseln. So habe man auch eine Liste der Sourceforge-Projekte erstellt, um zu verhindern, dass neu bei Google Code angemeldete Entwicklungen mit den Namen derjenigen auf Sourceforge kollidieren. Auch soll es nicht möglich sein, ein Projekt zu einer Open-Source-Software zu starten, die bereits auf Sourceforge gehostet wird, wenn die Entwickler des Originalprojekts dem nicht zustimmten.

Google will keinen Webhosting-Service für die Entwickler anbieten, sondern mit den Diensten auf Google Code lediglich einen Anlaufpunkt für die gemeinsame Arbeit am Code bieten. Der Zugriff auf die Projektdateien soll mittels Subversion möglich sein, derzeit fehlt eine Funktion zum Dateidownload noch komplett. Über die Seiten der einzelnen Projekte sind unter anderem Informationen zur Lizenz und weiteren Webseiten abrufbar. Dazu kommt eine "Issues"-Datenbank, um zu behebende Bugs und Probleme verfolgen zu können, sowie unter Umständen Webzugang zum Subversion-Repository.

Google weist den neuen Service wie gewohnt erst einmal als Beta aus – auch Stein betont, dass bei weitem noch nicht alle geplanten Funktionen implementiert seien. Grundsätzlich wolle man einen Service aufbauen, der sich an den Bedürfnissen einzelner Open-Source-Entwickler orientiert. Andere Sites würden sich eher darauf konzentrieren, was große Open-Source-Projekte und Unternehmen benötigten.

Der Zugriff auf die Vorhaben, die bei Google Code gehostet werden, läuft derzeit über Googles Suchmaschine. Übersichten zu einzelnen Begriffen bieten denn auch momentan nicht mehr als gewohnte Google-Übersichtsseiten, die nur Ergebnisse von Google Project Hosting ausgeben. Auf Google Code gehostete Projekte tauchen aber nicht in den Ergebnisslisten von Googles normaler Websuche auf; sie sind nur über die Suche auf Google Code zu finden. In einem FAQ-Dokument gibt Google Auskunft über den derzeitigen Stand, die Vorgehensweisen und die künftigen Pläne mit Google Code Project Hosting. (jk)