Transparentes 3D-OLED mit Gesten steuern

Microsofts Forschungsabteilung hat transparentes OLED mit einer Kinect-Kamera kombiniert und so ein brillenloses 3D-Display entwickelt, an dem man Objekte durch Gesten hinter dem Schirm steuern kann.

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Auf seinem TechForum zeigte Microsoft einen durchsichtigen Monitor, an dem man per Tastatur und mit Handgesten 3D-Objekte steuern kann.

(Bild: An Microsofts transparentem OLED kann man 3D-Objekte mit der Tastatur und den Fingern steuern, die brillenlose 3D-Darstellung wird mit der Kinect per Eye-Tracking nachgeführt)

Das transparente Display – ein OLED von Samsung – haben die Entwickler mit einem Klappgelenk an einer Fußplatte befestigt, in die eine Tastatur eingelassen war. Durch den Schirm hindurch sieht der Nutzer die Tastatur und seine Hände und kann so mit Handbewegungen hinter dem Monitor die am OLED gezeigten 3D-Objekte steuern.

Für die autostereoskopische 3D-Wiedergabe lenkt Microsoft das Licht der beiden Stereobilder gezielt zum rechten und linken Auge des Betrachters und führt sie über die angeschlossene Kinect-Kamera passend zur Augenbewegung nach. Durch das Eye-Tracking bleibt die Tiefendarstellung für den Nutzer auch bei kleinen Bewegungen vor dem Schirm erhalten.

Ein großer Vorteil der organischen Displays ist ihre gute Transparenz: Sie lassen bis zu 80 Prozent des Lichts durch. Bei durchsichtigen LCDs liegt die Transparenz derzeit bei maximal 40 Prozent. Allerdings gibt’s bei den OLEDs ein Problem: Weil sie Selbstleuchter sind, ist ein schwarzer – nicht leuchtender – Bildpunkt nur in dunkler Umgebung schwarz. Im Hellen scheinen Objekte aus dem Hintergrund durch die dunklen Bildstellen des OLEDs. Deshalb ist das Demo-Video wohl auch in schummriger Umgebung aufgenommen, und das Display zeigt vor allem sehr helle beziehungsweise leuchtende Objekte, aber kaum dunkle.

Wie transparente Displays funktionieren und welche Modelle es aktuell gibt, erläutert c't in einem Artikel der aktuellen Ausgabe 6/12. Welche Möglichkeiten transparente Displays künftig eröffnen könnten, hat unter anderem Glasspezialist Corning in den Videos "A day made of glas" Teil 1 und Teil 2 demonstriert. Auf dem gerade zu Ende gegangenen Mobile World Congress zeigte der Kommunikationskonzern Telefonica ein transparentes Touch-OLED für Videokonferenzen (Video). (uk)