McAfee will bereits über 100 Handy-Viren kennen

Die Netzbetreiber müssten entscheiden, ob sie lieber das Risiko einer Virenverbreitung eingehen oder die Kosten für den Datentransport von Antiviren-Updates übernehmen wollten, hieß es bei McAfee.

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"Wir haben bereits über 100 Proof-of-Concept-Viren für Mobiltelefone gefunden", berichtete Ray Gurvitz von McAfee in Wien, "vor allem für Symbian, weil dieses Betriebssystem den höchsten Marktanteil hat." Bis inklusive 2004 wären es aber erst zehn gewesen. "Der Zuwachs an Viren ist stärker, als wir es jemals bei Computer-Schädlingen hatten." Im Rahmen der von Informa ausgerichteten Konferenz Mobile Application Platforms and Operating Systems berichtete er über die von seinem Unternehmen angebotenen Lösungen zum Kampf gegen digitale Schädlinge auf Endgeräten und in Mobilfunk-Netzen. Tests in Japan würden erfolgreich laufen, erklärte Gurvitz.

Mobiltelefone sind für Virenschreiber – und Virenbekämpfer – besonders attraktiv, da es davon über zwei Milliarden Stück gibt. Vergleichsweise gering nimmt sich da die Zahl der in privaten Haushalten genutzten PCs aus. Laut Gurvitz sind es, inklusive Laptops, 250 Millionen. Zudem sei bei Smartphones, die mehr Schadensroutinen ausführen können und mehr Verbindungstechnologien eingebaut haben als normale Handys, besonders starkes Marktwachstum zu beobachten. Die hohen Roaming-Datentarife könnten bei Auslandsreisenden jedoch die schnelle Verbreitung von Antiviren-Updates erschweren: "Die Netzbetreiber müssen entscheiden, ob sie lieber das Risiko einer Virenverbreitung eingehen oder die Kosten für den Datentransport übernehmen wollen."

Allerdings verbreiten sich viele Schädlinge auch über Bluetooth. Gerade bei großen Menschenansammlungen, etwa auf Bahnhöfen, Flughafen und Veranstaltungen, sind die Chancen der Weiterverbreitung groß. So haben die Würmer der Cabir- und Commwarrior-Familien bereits rund um den Globus ihre Spuren hinterlassen.

Eine Untersuchung habe ergeben, dass 47 Prozent der User bereit wären, für Virenschutz am Handy zu bezahlen. Realistisch seien etwa 30 Dollar pro Jahr für den Schutz eines Endgeräts. Zusätzlich entstünden den Netzbetreibern Kosten für den Schutz ihrer Netze. (Daniel AJ Sokolov) / (jk)