Oracle expandiert durch Firmenkäufe

Im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres fiel der Gewinn wegen der Kosten im Zusammenhang mit der Peoplesoft-Übernahme um 15 Prozent.

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  • dpa

Der Softwareriese Oracle expandiert durch den Kauf der US-amerikanischen Softwarefirmen Peoplesoft sowie Retek und macht damit dem globalen Branchenführer SAP bei Unternehmenssoftware vor allem in Nordamerika stärkere Konkurrenz. Der Oracle-Gewinn hat jedoch durch Kosten im Zusammenhang mit der Peoplesoft-Übernahme im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2004/2005 gelitten.

Oracle setzte in dem am 28. Februar beendeten Neunmonatsabschnitt 7,9 Milliarden Dollar (6,1 Milliarden Euro) um oder zwölf Prozent mehr als in der entsprechenden Vorjahreszeit. Der Neunmonatsgewinn stieg um zehn Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar oder 36 (Vorjahresvergleichszeit: 32) Cent je Aktie. Dies hat Oracle mit Sitz in Redwood Shores (Kalifornien) am Dienstag nach Börsenschluss bekannt gegeben. Der Softwareumsatz legte um 13 Prozent auf 6,3 Milliarden Dollar zu, während sich der Dienstleistungsumsatz um sechs Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar erhöhte.

Konzernchef Larry Ellison hob das "solide Wachstum im Datenbanken-Geschäft" hervor. Oracle habe IBM das ganze Jahr lang Marktanteile abgenommen.

Der Konzern hatte im Januar die Unternehmenssoftwarefirma Peoplesoft nach langem Kampf für 10,3 Milliarden Dollar übernommen und außerdem gerade den Hauptkonkurrenten SAP beim Kauf der auf Software für große Einzelhandelsfirmen spezialisierten Retek-Gruppe überboten. Oracle blättert 11,25 Dollar je Retek-Aktie hin -- rund 631 Millionen Dollar.

Durch die Zusammenlegung des Anwendungssoftwaregeschäfts von Oracle und Peoplesoft sei das Unternehmen Marktführer in Nordamerika geworden, erklärte Charles Phillips, der Co-Präsident der Gesellschaft: "Wir wollen unsere Position als Nummer 1 in Nordamerika aggressiv ausbauen und unseren globalen Marktanteil erhöhen."

Im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres fiel der Oracle-Gewinn wegen der Kosten im Zusammenhang mit der Peoplesoft-Übernahme um 15 Prozent auf 540 Millionen Dollar oder zehn Cent je Aktie. Der Quartalsumsatz legte um 18 Prozent auf drei Milliarden Dollar zu.

Oracle verdiente unter Ausklammerung von Sonderfaktoren im dritten Quartal 16 Cent je Aktie. Das Unternehmen hat auf dieser Basis seine Gewinnprognose für das gesamte Geschäftsjahr 2004/2005 von 62 Cent auf 64 Cent bis 65 Cent je Aktie aufgestockt. (dpa) / (tol)