Sammelklage gegen IT-Unternehmen wegen Ausspähens privater Daten

Apple, Twitter, Facebook und 15 weitere Unternehmen werden verklagt, weil sie ohne Wissen der Nutzer Adressbuchdaten von mobilen Geräten abgezogen haben sollen.

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Eine Gruppe texanischer Anwälte ist vor Gericht gegangen, um gegen 18 IT-Unternehmen, Social Networks und Spieleanbieter vorzugehen, die über mobile Anwendungen Adressbuchdaten ihrer Nutzer abgreifen. Sie haben beim Bundesbezirksgericht in Austin einen Antrag auf Zulassung zur Sammelklage eingereicht, heißt es in einer Mitteilung. Die Beklagten sind Apple, Beluga, Burbn, Chillingo, Electronic Arts, Facebook, Foodspotting, Foursquare, Gowalla, Hipster, Instagram, Kik Interactive, LinkedIn, Path, Rovio Mobile ("Angry Birds"), Twitter, Yelp und ZeptoLab ("Cut the Rope").

Vor Kurzem war bekannt geworden, dass die App des Online-Netzwerks Path die Adressbücher von iPhones anzapfte und die Daten zum Server des Unternehmens ohne Wissen des Nutzers übertrug. Auch weitere Apps gerieten nachfolgend in Verruf. Apple sah sich veranlasst, den Zugriff auf Kontaktlisten nur noch mit ausdrücklicher Zustimmung des Nutzers zu ermöglichen. Im Februar hat die kalifornische Generalstaatsanwältin Kamala Harris sechs der größten App-Store-Betreiber dazu gedrängt, die Privatsphäre von Nutzern besser zu schützen. Apple, Google, Microsoft, dem Blackberry-Anbieter RIM, Hewlett-Packard und Amazon haben eine Vereinbarung unterzeichnet.

Die texanischen Anwälte wollen eine Unterlassungsverfügung und Schadenersatz für die möglicherweise mitklagenden Nutzer erreichen, damit nicht weiterhin Adressbuchdaten von iOS- oder Android-Geräten ohne Erlaubnis und Wissen der Anwender abgezogen werden. Sie meinen, die Beklagten hätten gegen einige Gesetze des Bundesstaats Texas und der USA verstoßen. Datenschutz und der Schutz der Privatsphäre seien grundlegende Rechte der Vereinigten Staaten, meint der klagende Rechtsanwalt Jeff Edwards. Darüber hätten sich einige Unternehmen aus Wachstums- und Profitinteresse hinweggesetzt. (anw)