Telekom mit neuer Billigmarke am Start

Hintergrund des Einstiegs ins Billigsegment ist vor allem die Entwicklung des Festnetzgeschäftes der Telekom, das durch die Wettbewerber stark unter Druck geraten ist.

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Von
  • dpa

Mit der Billigmarke Congstar will die Deutsche Telekom in zwei Wochen an den Start gehen und den Angriff der Wettbewerber kontern. Die Zweitmarke für Mobilfunk und Internet werde am 17. Juli starten, sagte ein Konzernsprecher am Mittwoch in Bonn und bestätigte damit einen Bericht der Bild-Zeitung. Zu den Preisen machte er keine Angaben. Hierzu will sich Congstar, die bislang unter dem ähnlichen Namen Congster als reiner DSL-Vermarkter von T-Online aktiv war, zum Startschuss näher äußern.

Lange Zeit hatte sich die Telekom gesträubt, mit einer Zweitmarke an den Start zu gehen. Erst Konzernchef René Obermann hielt den Einstieg des Unternehmens in das Billigsegment auf den Telekom-Märkten für unausweichlich. Als mögliches Umsatzvolumen hatte Obermann in einem Interview einmal eine Summe von rund 1 Milliarde Euro bis 2010 genannt. Hintergrund des Einstiegs ins Billigsegment ist vor allem die Entwicklung des Festnetzgeschäftes der Telekom, das durch die Wettbewerber stark unter Druck geraten ist. In den vergangenen Quartalen verlor die Telekom bei den Anschlüssen massiv Kunden. Darüber hinaus verzeichnete aber auch die Mobilfunksparte des Bonner Riesen in Deutschland zuletzt einen deutlichen Umsatzrückgang.

Mit der Zweitmarke will die Telekom vor allem junge und preisbewusste Kundenkreise ansprechen, die sich bislang bei dem Abschluss von DSL- und Handy-Verträgen für die Konkurrenz entschieden hatten. Obermann hatte daher den Start einer Billigmarke für den Sommer angekündigt und damit einen Strategieschwenk eingeleitet. Durch Congstar könnten Billiganbieter wie Simyo (Mobilfunk) und Freenet (Internet) unter Druck geraten. Vor allem der E- Plus-Ableger Simyo baute mit dem Vertrieb von Handy-Verträgen über das Internet seine Kundenbasis rasch aus und nahm dabei auch der Telekom Kunden ab.

Für die Wettbewerber der Telekom im Mobilfunk dürfte vermutlich weniger Congstar ein Rückschlag bedeuten, sondern eher die mögliche exklusive Vermarktung des Apple-Handys iPhone in Deutschland durch die Telekom. Derzeit laufen nach Angaben aus Branchenkreisen exklusive Gespräche zwischen beiden Unternehmen, aber ein Abschluss sei noch nicht getroffen. Das iPhone war am vergangenen Montag in den USA mit großen Medienrummel auf den Markt gekommen und hatte einen reißenden Absatz gefunden. In Europa soll es im weiteren Jahresverlauf erhältlich sein. (dpa) / (jk)