Razzia gegen Hintermänner der 0137-Lockanrufe

Die Staatsanwaltschaft Osnabrück leitet eine Großfahndung in fünf Bundesländern ein.

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Von
  • Adolf Ebeling

Nach einer Pressemeldung des Verbraucherschutzportals Dialerschutz.de hat die Staatsanwaltschaft Osnabrück in der vergangenen Woche in fünf Bundesländern eine Razzia gegen 0137-Lockanruf-Hintermänner durchgeführt. Es wurden zahlreiche Wohnungen und Firmensitze (in Frankfurt, Fürth, Friedrichshafen, Königswinter, Rüsselsheim und Mainz) durchsucht. Ermittelt wird gegen acht Beschuldigte im Alter zwischen 38 und 53 Jahren.

Anlass war eine Welle von Lockanrufen um die Weihnachtszeit 2006. Zigtausende von Handybesitzern erhielten einen Kurzanruf mit der Meldung "Anruf in Abwesenheit" und zugleich eine von 16 verschiedenen 0137-Rückrufnummern. Der Rückruf führte zu einem Zählcomputer, wobei Verbindungsgebühren von bis zu 2,50 Euro fällig wurden.

Nach Eingang zahlreicher Beschwerden von Betroffenen ordnete die Bundesnetzagentur eine Abschaltung der benutzten 0137er-Nummern an. Gleichzeitig wurde ein Inkasso- und Rechnungslegungsverbot verhängt. Die Ermittlungen übernahm schließlich die Kripo- und Staatsanwaltschaft Osnabrück. Deren Staatsanwalt Lewandrowski bezeichnet die Razzia als deutliches Signal gegen Telefonbetrüger. Zumindest einer der Verdächtigten, so Lewandrowski, könnte auch in Verbindung mit dubiosen 0900-Nummern stehen, über die man Gewinne von bis zu 3000 Euro abrufen sollte. (ae)