Studie: Erschreckend hoher Energiebedarf für Hightech-Produkte

45 Prozent des Energiebedarfs werden laut der Prognose der Energy Saving Trust Foundation im Jahr 2020 in Großbritannien durch heimische Highend-Produkte verursacht werden.

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Von
  • Julian Doß

Die Energy Saving Trust Foundation hat in ihrer Studie "The Ampere Strikes Back" vorgelegt, dass im Jahr 2020 insgesamt 45 Prozent des gesamten Energiehaushalts auf Hightech-Produkte wie Flachbildfernseher und digitale Radios entfallen. Die starke Kauflust der Briten, die 12 Milliarden englische Pfund im Jahr in diesem Bereich ausgeben, solle bis 2020 dazu beitragen, dass der Markt weiterhin wächst. Laut BBC kommt die Studie auch zu dem Ergebnis, dass LCD- und Plasma-TVs wesentlich energieineffizienter sind als altgediente Bildröhrenfernseher; sie wirkten damit Energiesparkonzepten entgegen.

Die Studie zeigt, dass 2020 allein für den Betrieb der Unterhaltungselektronik in Großbritannien 14 Kraftwerke nötig wären, um sie mit Strom zu versorgen. Dies würde den Kampf gegen die CO2-Emissionen stark einschränken. Paula Owen, Verfasser des Berichts, spitzt das Problem auf die neuen Geräten und den damit verbundenen Verbrauch zu: Die Geräte neigten dazu, dreimal mehr Energie zu erfordern als die alten Geräte, die sie ersetzen. Ein Grund sei die steigende Beliebtheit für größere Bildschirmdiagonalen und die komplette Umstellung vom analogen aufs digitale Fernseh-Netz 2012 in Großbritannien.

Der Unterschied zwischen analogen und digitalen Produkten sei auch bei den Radios sehr groß. Ein angeschaltetes analoges Radio erfordere rund 2 Watt, im Gegensatz dazu verlange die digitale Variante 8 Watt. Dieser Energieverbrauch ist laut Owen ein gravierendes Problem, für das man aber bei anderen Produkten – zum Beispiel Waschmaschinen und Kühlschränken – schon eine ganze Reihe von Lösungsvorschlägen gefunden hat.

Ein weiteres Thema der Studie ist die Nutzung der Standby-Funktion, die bei immer mehr Geräten in den Vordergrund rückt. Prognosen besagen, dass sich der britische Energiebedarf nur für diese Funktion auf 1,4 Prozent des Gesamtbedarfs beläuft. Owen sieht bei Handys und Ladegeräten aber eine deutliche Verbesserung der Energienutzung. Laut Messungen soll ein Ladegerät in der Steckdose, das kein Handyakku auflädt, vor mehreren Jahren noch 4 bis 5 Watt verbraucht haben. Dies sei mit dem heutigen Stand der Technik aber auf 1 Watt gesenkt worden.

(jdo)