Kuba setzt auf Linux

Getreu dem kommunistischen Motto, dass Privateigentum "böse" ist, will der realsozialistische Inselstaat in allen Behörden das "imperialistische" Windows von den PCs bannen und Linux einführen.

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Von
  • Oliver Lau

Im Kommunismus gehört alles allen (zumindest die Produktionsmittel), Privateigentum daran ist verpönt. Da ist es nur konsequent, dass das realsozialistische, von einer kommunistischen Partei regierte Kuba den Worten des Ober-GNU und Gründers der Free Software Foundation (FSF) Richard Stallman Gehör schenkt und gemeinsam mit Venezuela alle Behörden-PCs von Windows auf das frei erhältliche und quelloffene Linux umstellen will – Schritt für Schritt. Das geht aus US-Medienberichten über die International Conference on Communication and Technologies hervor, die am vergangenen Mittwoch in der kubanischen Hauptstadt Havanna stattgefunden hat.

Stallman hatte auf der Konferenz mit einer seiner traditionellen Pro-Open-Source-Reden Wasser auf die Mühlen der kubanischen Regierung gegossen. Darin soll er Copyrights mit Gesetzen verglichen haben, die den Austausch von Kochrezepten unter Strafe stellen. Im Übrigen sei ein "privates" Programm niemals vertrauenswürdig.

Die Entscheidung Kubas könnte nicht nur ideologische Gründe haben, sondern auch eine Folge von Überlegungen mit militärischer Vergangenheit sein, schließlich steht der karibische Inselstaat in keinem besonders guten Verhältnis zu den USA, der Heimat von Microsoft. Wann die Umstellung beendet sein soll, ist offen. (ola)