Jetty unterstützt SDPY-Protokoll

Googles Sitzungsprotokoll SPDY soll das in die Jahre gekommene HTTP ersetzen. Jetty unterstützt als erster Java-Server die noch neue technische Entwicklung.

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Von
  • Alexander Neumann

Als erster Java-Server unterstützt Jetty mit der Version 7.6.2 Googles Sitzungsprotokoll SPDY, das das in die Jahre gekommene HTTP ersetzen soll. Das Feature war ursprünglich für die Version 8.2 des Servlet-Containers vorgesehen, wurde nun aber auf Jetty 7.6.2 und 8.1.2 rückportiert. SPDY ("speedy") soll nach Googles Angaben die Internet-Kommunikation doppelt so schnell wie mit den alten Übertragungsprotokollen abwickeln können. Googles Browser Chrome und Amazons Kindle unterstützen das Protokoll bereits, für den Firefox ist eine Implementierung mit der Version 11 optional verfügbar.

Das Protokoll will weder HTTP noch TCP/IP ersetzen und erfordert auch keine Änderungen an Webanwendungen. Anfragen schickt das Protokoll nicht sequenziell, sondern miteinander verwoben über eine TCP-Verbindung zum Server. Dabei benutzt es im Wesentlichen HTTP-Header, komprimiert diese jedoch. Auch die wiederum komprimierten Header der Server-Antwort entsprechen denen von HTML. Anders als bisher ist die TCP-Verbindung jedoch persistent und dadurch nicht für jedes Request/Response-Paar neu aufzubauen.

Jetty-Entwickler Greg Wilkins geht so weit, SPDY als neue technische Revolution zu bezeichnen, an der sich das Jetty-Team beteiligen will, und beglückwünscht Google für den offenen Prozess, den der Konzern im Kontext der Entwicklung des neuen Protokolls gewählt hätte. So ist es offenbar beabsichtigt, das Protokoll an die Standardisierungsbehörde IETF (Internet Engineering Task Force) zu übergeben. Ein Entwurf liegt dafür der HTTPbis-Arbeitsgruppe bereits vor. (ane)