Der Handel bereitet sich auf die nächsten CPU-Generationen vor
Noch machen Handel und Distribution mit Sandy-Bridge-Prozessoren gute Geschäfte. Mit Ivy Bridge steht der Nachfolger aber schon bereit. Ab Ende April kann der Handel für die bestehenden Modelle sinkende Preise erwarten.
Noch verkaufen sich Intels Sandy-Bridge-Modelle gut.
(Bild:Â Intel)
Das erste Quartal ist zwar noch nicht ganz vorüber, für das CPU-Geschäft zieht die Distribution aber bereits jetzt ein positives Resümee. "Das erste Quartal war umsatzstark und hat sich – so der aktuelle Stand kurz vor Ende – sogar noch besser entwickelt als das vergangene Quartal", erklärt Marc Willems, Produktmanager Einkauf bei B.Com Computer. "Vor allem im Januar war die Nachfrage besonders stark, im Februar ging sie etwas zurück, um im aktuellen Monat wieder anzuziehen."
"Wir sind insgesamt mit der Entwicklung im Desktop- und Server-Bereich sehr zufrieden und konnten unseren Umsatz und die Stückzahlen gegenüber dem Vorjahr steigern", sagt Markus Harbach, Leiter Einkauf bei Wave. Erschwerend für den Geschäftsverlauf sei allenfalls die Dollar-Entwicklung gewesen, sowie Lieferschwierigkeiten bei AMD.
"Insgesamt ist das Geschäft mit Intel-CPUs besser gelaufen als erwartet", meint Reinhard Daners, Head of BU Components bei Also Actebis. "Da Intels Ivy-Bridge-Launch verschoben wurde, ist die Nachfrage nach Sandy-Bridge-CPUs ungebrochen. Bei AMD liegt eine deutliche Kaufzurückhaltung vor."
"Am besten verkaufen sich bei uns momentan die Produkte Intel i7-2600k und i5-2500k – sie bieten derzeit das beste Preis-Leistungs-Verhältnis", sagt Florian Gerken, Senior Manager Components bei Ingram Micro Distribution. Reseller kaufen die beiden Prozessoren derzeit für zirka 255 bzw. 167 Euro. Gefragt ist aber auch Intels i7-2600K, der in der Boxed-Version im HEK rund 228 Euro kostet.
Der durchschnittliche Angebotspreis im Onlinehandel liegt aktuell mehr als 20 Prozent ĂĽber den Kursen in der KW 1.
Im heise resale Preisradar verbucht Intel im Ranking der Prozessoren die Top-5-Ränge für sich. Am meisten gesucht sind der i5-2500K (178,90 Euro brutto), der i7-3820 (259,80 Euro), der i7-2600K (253,00 Euro), der i7-3930K (499,81 Euro) und der i3-2120 (102 Euro).
Bei AMD ist der Phenom II X4 960T (111 Euro) in der Black Edition am stärksten gesucht. Gefragt sind zudem der FX-8150 (224,84 Euro), FX-8120 (151,86 Euro) sowie der FX-4100 (94,85 Euro). Der durchschnittliche Angebotspreis im Onlinehandel liegt in der KW 12 bei 149,37 Euro und ist gegenüber der Vorwoche um nicht ganz vier Prozent gefallen. Im Vergleich zum Jahresbeginn entspricht dies aber einer Steigerung von über 20 Prozent. In der KW 1 lag der durchschnittliche Preis noch bei rund 124 Euro.
Punktuelle Nachfrage und VerfĂĽgbarkeit
Die Verfügbarkeit ist insgesamt gut. "Die Nachfrage ist aber nicht über alle Produktgruppen gleich verteilt – der Preis gibt hier den Ausschlag für besondere Peaks", meint B.Com-Manager Willems. "Mit Lieferschwierigkeiten müssen Reseller allerdings bei AMDs FX-8150 rechnen", ergänzt Also-Actebis-Manager Daners. Die Preisentwicklung sei speziell bei AMD relativ konstant. Sobald Intels Ivy Bridge verfügbar ist, erwartet Daners Preissenkungen bei den Sandy-Bridge-Modellen.
"Wobei die Nachfrage nach den Sandy-Bridge- und den 'Enthusiasten'-CPUs aus der Sandy-Bridge-E-Reihe immer noch ungewöhnlich hoch ist", bemerkt Wave-Manager Harbach. "Trotz der teilweise hohen Verkaufspreise. Der Launch der neuen i7-3820 beflügelt das Geschäft zusätzlich. AMD hat mittlerweile ein gutes Sortiment im Bulldozer-Bereich und kann mit der FX-Serie verlorenen Boden wieder gutmachen."
Ausblick auf das CPU-Geschäft im Q2
Nach einem guten Jahresstart kann der Handel auch auf ein positives zweites Quartal hoffen. "Wir rechnen mit einer weiterhin guten Nachfrage und VerfĂĽgbarkeit", versichert Ingram-Micro-Manager Gerken. "Wir gehen davon aus, dass die leicht fallende Preisentwicklung anhalten wird. Im zweiten Quartal erwarten wir einen guten Start der neuen Ivy-Bridge-Produkte."
Bei der Preisbeobachtung unterstĂĽtzten uns:
Also-Actebis AG
B.com Computer AG
CTT AG
Devil AG
Ingram Micro GmbH
"Ende April zur Einführung der Ivy-Bridge-Modelle werden vermutlich die Preise bei Sandy-Bridge-CPUs vorübergehend gesenkt", glaubt Wave-Manager Harbach. Intel wird sicherlich versuchen, die Lager schnellstmöglich zu leeren, um die Markteinführung der Nachfolger nicht zu gefährden.
Bei AMD steht die Ablösung des relativ erfolglosen Llano durch Trinity bevor. Diese bauen auf der neuen Sockeleinheit FM2 auf. Damit sich diese APUs (CPUs mit Grafikeinheit) dann leichter verkaufen, wünscht sich die Distribution ein besseres Vermarktungskonzept vom Hersteller. Mit dem Bulldozer-Nachfolger Vishera wird erst im zweiten Halbjahr gerechnet. (map)