Microsoft gesteht Probleme mit Hardwarefehlern der Xbox 360 ein

"Frei heraus: Wir haben nicht gut genug gearbeitet", meint Microsofts Peter Moore zu den sich häufenden Hardware-Fehlern bei der Xbox 360. Der Konzern erweitert die Garantie für die Spielkonsole und stellt dafür über eine Milliarde US-Dollar zurück.

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Von
  • Micha Pekrul

Microsoft wird über eine Milliarde Dollar zurückstellen, um die Garantiefrist der fehleranfälligen Spielekonsole Xbox 360 auf drei Jahre zu verlängern. Zuvor hatten sich Kunden und Händler über die hohe Ausfallquote der Xbox 360 beschwert. Der Softwarekonzern sprach nun von einer "nicht akzeptablen Anzahl von Reparaturen" und kündigte an, im laufenden Quartal 1,05 bis 1,15 Milliarden Dollar für das erweiterte Garantieprogramm zurückzustellen.

US-Medien wie beispielsweise DailyTech hatten berichtet, dass US-Einzelhändler wie Best Buy, EB Games und Gamestop mittlerweile eine auffallend hohe Quote an defekten Xbox 360-Konsolen festgestellt hätten. Demnach wurden bis zu einem Drittel aller verkauften Geräte wieder zurückgeschickt. Bei den im November 2005 zum Start der Xbox verkauften Konsolen soll gar jede zweite Konsole Probleme verursacht haben. Besonders in den letzten Tagen kochte die Stimmung in der Xbox-Community hoch, nachdem im offiziellen Forum zum Rennspiel Forza Motorsport 2 ein Thread gelöscht wurde, wo sich Spieler darüber beschwerten, dass durch das Spielen von Forza Motorsport 2 verschiedene Probleme auftreten konnten.

Der von der erweiterten Garantie abgedeckte Hardware-Fehler sei an blinkenden roten Signalleuchten zu erkennen, erklärte Microsoft. Das Problem ist unter Xbox360-Besitzern als "Red Ring of Death" oder RROD bekannt und von Microsoft bereits mit einem Knowledgebase-Eintrag gewürdigt. "Die Mehrheit der Xbox-360-Besitzer sind mit ihrer Konsole sehr zufrieden und dies vom ersten Tag an." Die Reparaturanfälligkeit habe jedoch "einige unserer Kunden frustriert und dafür möchten wir uns entschuldigen", sagte Robbie Bach, Chef von Microsofts Unterhaltungssparte, laut einem dpa-Bericht.

Peter Moore erklärte in einem offenen Brief an die Xbox-Community: "Frei heraus: Wir haben nicht gut genug gearbeitet." Es gebe mehrere Faktoren, die einen allgemeinen Hardware-Fehler an der Xbox 360 auslösen könnten. Es habe in den neuesten Ausgaben der Konsole zwar bereits einige Verbesserungen gegeben, um das Problem einzugrenzen, aber man führe nun zusätzlich einige Änderungen in den Richtlinien ein, um "Sie im Spiel zu halten, ganz ohne Ärger". Ab sofort gelte daher die erweiterte dreijähige Garantie für allgemeine Hardware-Fehler.

Microsoft hat seit dem November 2005 rund zehn Millionen Stück der Xbox 360 verkauft. Für die Kunden in den USA veröffentliche Microsoft bereits Service-Telefonnummern, bei denen sich betroffene Xbox-Besitzer melden können. Die erweiterte Garantie gilt allerdings in allen Ländern der Welt; laut Moore kann es ein paar Tage dauern, bis das erweiterte Garantieprogramm weltweit aktiv ist. Ein FAQ-Dokument soll die wichtigsten Fragen beantworten; – auf der deutschen Xbox-Website ist von der erweiterten Garantie zurzeit noch nichts zu lesen.

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(Micha Pekrul) / (jk)