iMac: Modem störrisch

Apples jüngstes Modell, der iMac, verkauft sich zwar prächtig, doch die Kritik an Teilen des Hardware-Designs reißt nicht ab.

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Von
  • Dusan Zivadinovic

Apples jüngstes Modell, der iMac, verkauft sich zwar prächtig, doch die Kritik an Teilen des Hardware-Designs reißt nicht ab. Während man anfangs nur die kleine Zahl der Schnittstellen zur Außenwelt monierte, muß man nun auch die vorhandenen kritisieren: Mittlerweile fiel auf, daß sich das iMac-Modem nur beschränkt für den Betrieb an deutschen analogen Telefonanschlüssen eignet, da es sich eine Dose nicht in üblicher Weise mit einem Telefon teilen kann. Bei der aktuellen Beschaltung muß man Telefon und iMac-Modem entweder wechselweise an der Dose anschließen, oder jedem Gerät einen eigenen Anschluß zukommen lassen (resp. eine eigene Dose, wenn man über eine Tk-Anlage verfügt). Ansonsten legt das Modem das Telefon lahm.

Ursache: Das iMac-Modem verwendet für den Telefonanschluß lediglich die zwei inneren Adern a und b. Für eine Verbindung genügt das, aber eine Koexistenz mit anderen Geräten an derselben TAE-Dose erfordert, die beiden äußeren Adern ebenfalls zu nutzen. Bei einem ausgeschalteten Modem muß dann ein Relais dafür sorgen, daß die äußeren Adern die Leitung zur TAE-Dose zurückführen, so daß die nachfolgenden TAE-Buchsen versorgt sind. Beim iMac-Modem hat man das Relais eingespart.

Rein technisch gesehen gäbe es eine Lösung: Man könnte im Modem die inneren Adern mit den benachbarten äußeren brücken, so daß sich Telefon und iMac-Modem den Anschluß teilen. Doch wenn man bei bestehender Modemverbindung den Telefonhörer abhebt, wird die Datenübertragung gestört (Sende- oder Empfangspegel vom Modem würden halbiert werden), mit der Folge, daß das Modem den Handshake wiederholen muß oder die Verbindung komplett verlorengeht.

Doch diese Lösung ist erstens in Deutschland nicht erlaubt (sog. Parallelschaltung), und zweitens würde man durch den Eingriff ins Gerät natürlich den Verlust der Garantie riskieren. Mit einem sogenannten AWADO (Automatischer Wandanschlußdosenumschalter), läßt sich das Problem hingegen legal lösen. Ein AWADO trennt einfach die beiden Buchsen voneinander, so daß das Telefon weiterhin versorgt ist, das Modem aber nicht gestört wird, wenn man den Telefonhörer abhebt. Ein Nachteil bleibt aber: Man kann bestehende Verbindungen nicht an das Telefon weiterreichen.

Solches Zubehör findet sich zwar im Sortiment von Elektroniksupermärkten, doch sollte man es nicht voreilig kaufen. Apple Deutschland ist im Bilde und will in einigen Tagen eine Lösung für alle iMac-Kunden anbieten. (dz)