IFPI verklagt 2100 Filesharer

Der internationale Verband der Musikindustrie ist nun auch erstmals in Südamerika und Südostasien aktiv geworden, um den unerlaubten Vertrieb von Musik über das Internet zu bekämpfen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 201 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Die International Federation Of Producers Of Phonograms And Videograms (IFPI) hat in Europa, Asien und in Südamerika in den vergangenen Tagen neue Klagen gegen Tauschbörsenteilnehmer eingereicht. Insgesamt müssten sich nun weitere 2100 Filesharer, die Dateien für den Tausch bereitgestellt haben, mit den juristischen Ansprüchen der internationalen Musikindustrie auseinander setzen. Erstmals würden Personen in Schweden, der Schweiz, Argentinien, Hongkong und Singapur belangt, teilt die IFPI heute in Stockholm mit.

Eine nicht näher benannte Zahl von Personen – de IFPI spricht von "tausenden", meist im Alter zwischen 20 und 30 Jahren – habe bisher 3000 und mehr US-Dollar zur Beilegung von Ansprüchen der Musikindustrie gezahlt, bilanziert der Interessenverband seine bisherige Arbeit im Kampf gegen unerlaubten Musikvertrieb. Diese Personen hätten Musik zum Download bereitgestellt. Mit den nun bekannt gewordenen Klagen habe sich die Anzahl der Verfahren seit März 2004, dem Beginn der internationalen Aktion, auf 3800 in 16 Ländern außerhalb der USA aufsummiert. Betroffen seien alle großen Filesharing-Netze wie FastTrack, Gnutella, eDonkey, DirectConnect, BitTorrent, WinMX und SoulSeek.

IFPI-Chef John Kennedy erläutert, es handele sich um eine bedeutende Steigerung der bisherigen Aktionen gegen den unerlaubten Musikvertrieb über P2P-Netze. Erstmals hätten Filesharer in Südamerika und in Ländern Südostasiens mit finanziellen und juristischen Konsequenzen zu rechnen. Außer einem juristischen Feldzug betreibt die IFPI auch eine Kampagne per Instant Messaging, wie jüngst auch in der Schweiz gestartet. In 17 Ländern seien bislang 52 Millionen Warnhinweise verschickt worden. (anw)