Autodesk simuliert Arbeitsprozesse in Fabrikplänen
Der CAD-Hersteller hat seine Anwendungen fĂĽr Architekten, Bauingenieure, Statiker und Fabrikplaner mit neuen Funktionen aufpoliert.
- Erich Bonnert
- Peter König
Am zweiten Tag der Präsentation der aktuellen Generation seiner CAD-Pakete in San Francisco widmete sich Autodesk unter anderem den Anwendungen für Architekten, Bauingenieure, Statiker und Fabrikplaner. In den Software-Paketen Building Design Suite, Infrastructure Design Suite und Plant Design Suite wurden jeweils die Workflows in den Anwendungen für Design, Visualisierung, Simulation und Dokumentation vereinheitlicht. Bei allen drei Suites erhalten Lizenznehmer Zugriff auf den Cloud-Service Autodesk 360.
Speziell für die Planung von Fabrikanlagen hat Autodesk bei der Factory Design Suite neue Funktionen für das Digital Prototyping eingeführt. Fabrikgrundrisse aus dem 2D-Editor werden automatisch in 3D-Modelle umgewandelt. Das Layout kann wahlweise im 2D- oder 3D-Modus visualisiert und modifiziert werden. Dazu kommt eine Materialflussanalyse und eine umfangreiche Bibliothek von fabrikspezifischen, parametriersierten Content-Bausteinen, wie etwa Förderbänder, Sortiervorrichtungen oder Robotermodule. Diese können vom Anwender selbst definiert sein oder aus Produktdaten von Maschinen- und Anlagenherstellern übernommen werden. Auch Fremddaten aus anderen CAD-Systemen, wie Catia oder Dassault, lassen sich so in die Bibliothek importieren. Ein 3D-Design kann anschließend mit Materialdaten bestückt und mit dem Animationsprogramm Showcase als interaktives Modell einer Fabrikanlage betrachtet werden.
Außer neuen Konstruktionen integriert Autodesk auch bestehende Anlagen und Gebäude in seine Design-Programme, und zwar anstatt durch die Eingabe von Abmessungen per Datenintegration von Laserscannern. Diese Präzisionsmeßgeräte sind laut Autodesk in den letzten Jahren im Preis von über 100.000 Dollar auf rund ein Drittel gefallen. Die von einem Laserscanner erfassten Maße werden als Punktwolken eingelesen und direkt in Vektor-Geometrien und Gebäudedatenmodelle (BIM Building Information Model) umgesetzt. Seit dem Kauf der Firma Alice Labs im vergangenen Herbst hat Autodesk nun in allen Suites einen Point-Cloud-Editor integriert.
Mit komplexeren Multikanal-Scannern können außer Entfernungen unter anderem auch Temperaturen oder Luftqualität in Gebäuden gemessen werden. Durch permanente Sensormessung erstellt etwa der US-Chemieriese DuPont laut Autodesk ein Live-Energiemodell. (pek)