Aufruf zur Linkfreiheit in .DE
Linksperre im Forum des Pegasus Literatur-Wettbewerbs führt zu Protesten von Netzliteraten Im Rahmen des Internet-Literaturwettbewerb Pegasus 98, den die ARD, DIE ZEIT, IBM, Radio Bremen und das »Zentrum für Kunst und Medientechnologie« (ZKM) in Karlsr
Linksperre im Forum des Pegasus Literatur-Wettbewerbs fĂĽhrt zu Protesten von Netzliteraten
Im Rahmen des Internet-Literaturwettbewerb Pegasus 98, den die ARD, DIE ZEIT, IBM, Radio Bremen und das »Zentrum für Kunst und Medientechnologie« (ZKM) in Karlsruhe gemeinsam durchführen, wurde das den Wettbewerb begleitende WWW-Forum zum Stein des Anstoßes für eine Kampagne für Linkfreiheit im Netz. Die ARD, welche die Web-Site hosted, hatte vergessen, die Link-Funktion (die Möglichkeit, HTML-Tags in einen Forumsbeitrag einzubinden) zu de-aktivieren. Als das nachträglich getan wurde, beriefen sich ARD-Vertreter auf "eine Rechtsauslegung [...], nach der der Betreiber einer Website auch für die auf ihr zu findenden Links verantwortlich ist."
Daraufhin traten mehrere Autoren vom Wettbewerb zurück und verfaßten in Allianz mit Autoren, Literaturwissenschaftlern und Journalisten, die sich um die Mailinglist Netzliteratur gruppieren, einen Aufruf gegen die Strafbarkeit von Links und die ihrer Meinung nach restriktive Rechtauslegung der ARD, deren Praxis in weiterer Folge wiederum als Beispielsfall für restriktivere Gesetze dienen könne.
Mitveranstalter DIE ZEIT hat inzwischen mitgeteilt, daß sie "Links als wesentlichen Bestandteil redaktioneller Arbeit sieht". Dr. Hermann Rotermund, Leiter von ARD-online, hebt das Recht der ARD, die Praxis in den eigenen Foren selbst bestimmen zu können, hervor: "Wir wollen einfach keine anonymen Schmierereien in unseren Foren". An etwaige rechtliche Signalwirkungen des Falles glaubt Rotermund nicht.
Aufruf zur Linkfreiheit: Macht das Netz nicht unmöglich!
Telepolis Story: Angst vor Fremd-Links. (ame)