Honda geht in die Luft

Der japanische Automobilhersteller vermarktet in den USA künftig den HondaJet, ein sechs- bis siebensitziges Business-Flugzeug mit zwei Triebwerken, das bis zu 30 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen soll als vergleichbare Maschinen.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der HondaJet soll eine Flughöhe von 12.500 Metern und eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 780 Kilometer pro Stunde erreichen. [Klicken für Großansicht]

Der japanische Automobilhersteller Honda steigt in den Flugzeugbau ein. Vermarktet werden soll in den USA zunächst der so genannte HondaJet, ein sechs- bis siebensitziges Business-Flugzeug mit zwei Triebwerken, das eine Flughöhe von 12.500 Metern und eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 780 Kilometer pro Stunde erreichen soll. Die Maximalreichweite gibt Honda mit rund 2000 Kilometern an. Um die Zertifizierung der US-amerikanischen Luftfahrtaufsichtsbehörde FAA (Federal Aviation Administration) zu bekommen, gründet Honda ein neues Unternehmen in den USA. Ziel sei es, die Typenzertifizierung in drei bis vier Jahren zu erhalten und dann mit der Produktion zu beginnen. Erste Bestellungen sollen aber bereits in diesem Herbst in den USA entgegengenommen werden.

Honda ist damit das erste japanische Unternehmen seit dem zweiten Weltkrieg, das ein selbst entwickeltes Verkehrsflugzeug zur Marktreife bringt. "Die Luftfahrt ist schon seit über vier Jahrzehnten ein großer Traum von Honda", erklärt Satoshi Toshida, Generaldirektor der Honda Motor Co., Ltd. "Unser Ziel entspricht derselben Philosophie, die wir auch bei anderen Honda-Produkten haben: die Produktion bequemer und effizienter Beförderungsmittel, die den Menschen das Leben angenehmer machen." Im Bereich Vertrieb und Service will der Konzern mit dem US-Flugzeughersteller Piper zusammenarbeiten, der selbst ein- und zweimotorige Flugzeuge für die allgemeine Luftfahrt produziert.

Der HondaJet soll sich vor allem durch ein geringes Gewicht, einen niedrigen Luftwiderstand sowie günstige Verbrauchswerte (minus 30 Prozent gegenüber vergleichbaren Maschinen) auszeichnen. Die Triebwerke (zwei GE-Honda HF118 Turbofan Engines mit jeweils 1700 Pfund Schubkraft) sind dazu über den Tragflächen montiert; der Rumpf besteht aus einer Kombination wabenförmiger Kohlenstofffasern und Verbundwerkstoffen. Im gläsernen Cockpit werden alle Informationen digital auf hochauflösenden Flachbildschirmen angezeigt. Ein Prototyp des HondaJet ist bereits in der Luft und hat bislang rund 240 Stunden Flugtests absolviert. Preise für den neuen Business-Flieger nannte Honda nicht. (pmz)