Tele2 geht gegen ZDF-Beitrag vor

Das TV-Magazin Wiso hatte den Fall eines Ehepaares aufgegriffen, das angab, Tele2 habe ihren Telefonanschluss ohne Auftrag umgestellt. Tele2 verschickt nun den Link zu einer MP3-Datei, die Ausschnitte eines Gesprächs mit dem Call-Center enthält.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Nachdem Verbraucherschützer den Telekommunikationsanbieter Tele2 in der vergangenen Woche wegen unlauterer Telefonwerbung an den Pranger gestellt hatten, war das Thema "Cold Calls" – also der Abschluss von Verträgen nach Initiativ-Anrufen durch Unternehmen – am Montag auch dem ZDF-Verbrauchermagazin Wiso einen Beitrag wert. Das TV-Magazin griff den Fall eines Ehepaares auf, das vor der Kamera angab, Tele2 habe ihren Telefonanschluss ohne Auftrag auf die Vorwahl 01013 umgestellt.

Tele2 teilte am heutigen Mittwoch nun aber mit, der Wiso-Bericht basiere auf falschen Aussagen, da in dem geschilderten Fall nachweislich ein Auftrag vorliege. Als Beweis verschickte das Unternehmen den Link zu einer MP3-Datei, die Ausschnitte eines Gesprächs zwischen der Ehefrau und einer Call-Center-Mitarbeiterin enthalte. Dieser Tonbandmitschnitt beweise deutlich, dass die Ehefrau ihr explizites Einverständnis zur Voreinstellung des Telefonanschlusses auf Tele2 gegeben habe, heißt es in einer Erklärung.

Zu hören ist in dem Ausschnitt tatsächlich, wie die Ehefrau auf die Frage, ob die eigene Telefonnummer künftig über Tele2 geführt werden soll, mit einem deutlichen "Ja" antwortet. Gegenüber heise online wollte sich das Ehepaar aus Oberbayern dazu jedoch nicht äußern. Man wisse nichts von dem Tonbandmitschnitt, erklärte der Ehemann. Er jedenfalls habe mit Tele2 keinen Vertrag abgeschlossen. Bevor ihm der Mitschnitt nicht auf postalischem Weg zugestellt worden sei, sage er dazu gar nichts.

"Wir sind immer bereit, zu Fehlern zu stehen, die wir zu verantworten haben", erklärte der Geschäftsführer von Tele2-Deutschland, Hermann Riedl. "Nicht bereit sind wir aber, Aussagen einzelner Verbraucher auf uns sitzen zu lassen, die nachweislich nicht korrekt sind." Die Vorwürfe des Ehepaares, keinen Auftrag erteilt zu haben, trotzdem aber auf die Tele2-Vorwahl voreingestellt worden zu sein und grundlos Rechnungen von Tele2 erhalten zu haben, seien falsch. Man habe bereits rechtliche Schritte gegen das Verbrauchermagazin Wiso eingeleitet und auch das Ehepaar abgemahnt. (pmz)