Suns 128-Bit-Dateisystem ZFS als OpenSolaris-Update verfĂĽgbar
Das neue 128-bittige Zettabyte File System von Sun Microsystems steht planmäßig Benutzern von OpenSolaris ab Build 27a als Update zur Verfügung.
ZFS, das neue 128-Bit-Dateisystem von Sun Microsystems, steht nun wie versprochen Solaris-Benutzern als Update zum Download bereit. Als Voraussetzung nennt Sun einen SPARC- oder x86-Rechner, ZFS ist ab OpenSolaris Build 27a (siehe die Release-Notes) enthalten.
Das völlig neu konzipierte Zettabyte File System räumt mit Gewohntem auf: Im Unterschied zu anderen Hochleistungs-Dateisystemen wie XFS gibt es keine Befehle wie fdisk, mkfs, mount oder growfs zum Erstellen von Partitionen und Formatieren, Einbinden oder Vergrößern des Dateisystems mehr – auch das Editieren der fstab-Datei ist passee. All diese Operationen erledigen nun zwei Hilfsprogramme – zpool zur Erzeugung von virtuellen Speicherpools und zfs zum Management einzelner Dateisysteme innerhalb der Pools.
Mit den Speicherpools integriert ZFS ein Logical Volume Management zur Verteilung und Erweiterung des logisch zusammenhängenden Speichers auf mehrere Hardwarekomponenten. Bei Linux und Unix nistet sich das LVM auf Wunsch nur zusätzlich unterhalb der Dateisystemebene ein, im Unterschied zu ZFS haben die Dateisysteme hier allerdings keine Kontrolle über die genaue Verteilung der Daten auf die Hardware. ZFS ist auch sonst hochgradig virtualisiert: Mit einem Befehl lässt sich beispielsweise ein Speicherpool spiegeln. Gegen den Totalausfall einer Festplatte helfen hier allerdings nur mehrere Disk-Controller.
ZFS nutzt das Mirroring jedoch vor allem für Selbstheilungszwecke. Es korrigiert fehlerhafte Dateien aus einem Pool mit den Daten aus den gespiegelten Pools. Konventionelle Dateisysteme bieten als Crash-Sicherung das so genannte Journalling an, bei dem die Operationen vor und nach der Ausführung in ein Logfile eingetragen und quittiert werden. Fällt beispielsweise der Strom aus, geht das Dateisystem das Logfile durch und erzeugt so wieder einen konsistenten Zustand. Ist jedoch auch das Logfile beschädigt, geht nichts mehr. Die Reparaturmöglichkeiten von ZFS sollen dem Journalling überlegen sein und außerdem vor solchen Fällen schützen, in denen andere Dateisysteme nur scheinbar korrekte Daten zurückliefern.
"Zetta war der größte SI-Prefix, den wir mochten", beschreibt Sun die Namensfindung in der FAQ. Ein Zettabyte steht dabei für 270 Bytes. Die überdimensioniert scheinende Maximalgröße des Systems begründet Sun mit einer hoffentlich langen Lebensdauer von ZFS. Das Unix-Dateisystem UFS habe nun schon 20 Jahre auf dem Buckel – ZFS soll es auf 30 bringen. Weitere Informationen aus der Entwickler-Gemeinde finden sich in den Sun-Blogs. (mhe)