Telekom will "Fußball für alle"

Falls die Deutsche Telekom den Zuschlag für die Bundesliga-Übertragungsrechte im Fernsehen bekommt, will sie anderen Unternehmen die Vermarktung überlassen.

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Die Deutsche Telekom will nach einem möglichen Zuschlag für die Bundesliga-Übertragungsrechte "Fußball für alle" bieten. Das Unternehmen wolle kein Inhalteanbieter sein und auch keinen Einfluss auf das Programm nehmen, sagte ein Unternehmenssprecher. Vielmehr sollen die Live-Spiele der Bundesliga Unternehmen wie Mobilfunkanbietern oder Kabelnetzbetreibern zur Weitervermarktung angeboten werden. Der Fußball könne somit "plattformunabhängig" und ohne von der Telekom vorgeschriebenes Preisgefüge auch von mehreren Anbietern gezeigt werden.

Bislang darf die Telekom Fußball-Bundesligaspiele nur über das Internet vermarkten (IPTV). Die Rechte hierfür hatte sie 2008 erworben. Derzeit besitzt der Bezahlsender Sky die Rechte für die Live-Berichterstattung – und zwar bis einschließlich der kommenden Bundesliga-Saison 2012/13. Die Telekom bezeichnet dies als ein Monopol, nun solle der Fußball "von der Leine gelassen" werden. Am Montag endet eine erste Angebotsfrist für die Vergabe der Bundesligarechte. Zwischen der Telekom und Sky wird es voraussichtlich ein hartes Bietergefecht um den Zuschlag geben.

Weder Sky noch Telekom wollten sich zu Preisen und zum Ablauf der Auktion äußern. In der Branche wird spekuliert, dass sich der Preis allein für die Rechte der Live-Berichterstattung für vier Jahre auf ein Volumen von mehr als 1 Milliarde Euro belaufen könnte. Die Interessenten der Auktion, die sich auch auf andere Rechtepakete erstreckt, können mehrmals zur Abgabe von Geboten aufgefordert werden. Eine endgültige Entscheidung soll am 17. April auf der Mitgliederversammlung der DFL fallen. (mit Material von dpa) / (anw)