MasterCard bestätigt Diebstahl von Kreditkartendaten

Über Lücken im Rechner eines Zahlungsdienstleisters konnten Kriminelle eine große Menge an Kreditkontodaten erbeuten. Presseberichten zufolge bestätigte ein Sprecher von MasterCard den Datendiebstahl. Auch Visa-Kunden sollen betroffen sein.

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Die Kreditkartenfirma MasterCard hat einen Datendiebstahl bei einem Dienstleister für Zahlungsabwicklungen bestätigt und warnt jetzt vor möglichen Folgen. Dies berichtet unter anderem das Wall Street Journal. Anscheinend wurden die Daten über eine Sicherheitslücke bei der Firma Global Payments erbeutet. Dem Bericht zufolge schätzt man die Zahl der gefährdeten Kreditkartenkonten derzeit auf etwa 50.000, ohne jedoch das ganze Ausmaß überschauen zu können.

Ein Sprecher von MasterCard betonte, es seien keine konzerneigenen Rechner kompromittiert worden. Die US-Behörden seien bereits alarmiert und hätten ihre Ermittlungen aufgenommen. Ebenso soll eine unabhängige Organisation für Datensicherheit den Fall untersuchen. Konkrete Zahlen, wie viele Kreditkartenkonten kompromittiert wurden, nannte das Unternehmen nicht.

Der erste Bericht über den Vorfall stammt vom Security-Experten Brian Krebs unter Berufung auf gut informierte Kreise. Seinen Angaben zufolge sind sowohl Karten von MasterCard als auch Visa betroffen. Er geht dabei von einem drastischen Szenario aus: Durch die entwendeten Daten könnten schlimmstenfalls bis zu 10 Millionen Karten kompromittiert sein.

Krebs zufolge liegt der Einbruch bereits einige Wochen zurück und fand irgendwann zwischen dem 21. Januar und 25. Februar statt. Dabei sollen auch sogenannte "Track-1"- und "Track 2"-Daten entwendet worden sein – anhand dieser lassen sich neue Kreditkarten fälschen.

Noch lässt sich nicht beziffern, wie viel Schaden durch den Datenklau entstanden ist. Mit Bezug auf zwei anonyme Quellen meldet Krebs, dass Transaktionen mit betroffenen Kreditkarten bislang vor allem im Stadtgebiet von New York beobachtet wurden. Gleichzeitig verwies er auf den Finanzdienstleister Public Service Credit Union (PSCU), der bereits mehr als 56.000 betroffene Visa- und MasterCard-Konten ausgemacht haben will. Bei 876 von diesen seien bereits illegale Aktivitäten beobachtet worden. Von Visa liegt noch keine Stellungnahme zum Thema vor. (axk)