Sony Ericsson verkauft mehr billige Handys

Das Unternehmen hat mehr Handys verkauft und konnte bei Umsatz und Gewinn zulegen, aber nicht so, wie es den Analysten gefallen hätte. Die waren vor allem vom gesunkenen durchschnittlichen Verkaufspreis enttäuscht.

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Die neuen Märkte in den Schwellenländern, auf denen die Wachstumshoffnungen der Mobilfunkbranche ruhen, zeigen in der jüngsten Quartalsbilanz des Handyherstellers Sony Ericsson schon Wirkung: Der Handyabsatz zieht wie erwartet an und beschert dem Unternehmen ein erneutes Umsatz- und Gewinnwachstum. Doch hat das auch seine Nebenwirkungen. Der durchschnittliche Verkaufspreis der Handys sinkt – die Gewinne wachsen zwar ingesamt, aber langsamer als es die verwöhnten Finanzexperten gewohnt sind. Sony Ericsson gibt sich davon nicht überrascht und hat das Ergebnis so erwartet.

Die Analysten zeigen sich trotz eines Gewinnzuwachses von 54 Prozent leicht enttäuscht. Zwar hat Sony Ericsson den Nettogewinn im zweiten Quartal des Geschäftsjahres von 145 Millionen Euro im Vorjahr auf 220 Millionen Euro steigern können, doch bemerkt man an der Wall Street, dass das Unternehmen seit dem dritten Abschnitt 2005 nicht mehr so langsam gewachsen sei wie jetzt. Zudem sorgt bei den Analysten der sinkende durchschnittliche Verkaufspreis für Stirnrunzeln, nach 145 Euro im Vorjahresquartal sank der ASP auf nunmehr 125 Euro und lag damit noch unter den Erwartungen der Börsenexperten.

Sony Ericsson konnte vor allem mit Einsteiger- und Mittelklassehandys im unteren Preissegment neue Marktanteile erschließen und 24,9 Millionen Geräte absetzen, das waren 59 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres (15,7 Millionen). Der Umsatz stieg um 37 Prozent von 2,27 auf 3,11 Milliarden Euro. Das Unternehmen sieht sich mit diesen Zahlen in den Erwartungen und weist auf die Marktanteilsgewinne insbesondere in Lateinamerika, Europa, dem Nahen Osten und Afrika hin. Mit der im Laufe des Quartals aufgenommenen Produktion in Indien und der geplanten Forschungs- und Entwicklungseinheit in Chennai sieht sich das Unternehmen für den wettbewerbsintensiven Markt gut gerüstet. Sony Ericsson beziffert den eigenen Marktanteil auf nunmehr über 9 Prozent und rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit einem Gesamtmarktvolumen von über 1,1 Milliarden Geräten. (vbr)