Vonage wehrt sich gegen Patentverletzungsvorwürfe

Verizon wirft dem VoIP-Anbieter vor, Patente unerlaubt zu verwenden. Nachdem nun in den USA das Gerichtsverfahren dazu eröffnet wurde, sieht Vonage seine Situation in den Medien falsch dargestellt.

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Der US-amerikanische VoIP-Anbieter Vonage verwahrt sich gegen Medienberichte, laut denen das von Verizon angestrengte Gerichtsverfahren wegen angeblicher Patentverletzungen Auswirkungen auf sein Geschäft habe. Die Spekulationen seien ungenau und würden übersehen, dass das Unternehmen Pläne für einen unterbrechungsfreien Betrieb seines Geschäfts in der Schublade habe. In einer Mitteilung beteuert Vonage-CEO Mike Snyder, er sei zuversichtlich, dass sein Unternehmen keines der Patente verletzt habe, die zudem seines Erachtens ungültig seien. Erneut kündigte Vonage an, sich gegen die Vorwürfe vehement zu verteidigen. Verizon versuche mit durchsichtigen Mitteln, einen Konkurrenten zu bekämpfen.

Im Juni vorigen Jahres trat der Telecom-Riese Verizon mit Vorwürfen an die Öffentlichkeit, Vonage verletze geistiges Eigentum von Verizon, indem es für VoIP-Dienste relevante Verizon-Entwicklungen verwende, und reichte beim Bezirksgericht in Alexendria im US-Bundesstaat Virginia eine Klage ein. Dort wurde vergangene Woche das Verfahren eröffnet. In US-Medien wie zum Beispiel USA Today wurde daraufhin die Zukunft von Vonage in Frage gestellt.

Bei den fraglichen Techniken handelt es sich unter anderem um die Terminierung von VoIP-Anrufen in leitungsgebundenen Netzen, Abrechnungs-Tools sowie Verfahren zur Entdeckung und zum Schutz vor missbräuchlicher Verwendung der Dienste eines Carrier. Hinweise auf die angeblichen Patentverletzungen hätten sich im Börsenprospekt von Vonage gefunden. Die Firma war Ende Mai 2006 an die Börse gegangen.

Vorige Woche bezifferte Verizon vor Gericht den angeblich durch Vonage verursachten Schaden auf 197 Millionen US-Dollar. Dieser sei dadurch entstanden, dass Verizon mit Hilfe der mutmaßlich gestohlenen Techniken Kunden vom Verizon-Festnetz abziehe. Vonage bezweifelt, dass Verizons Kundenschwund auf derlei Vorgänge zurückzuführen sei. Die Kunden wechselten eher zu Mobilfunkanbietern oder Telefonie im Kabelnetz. Der VoIP-Anbieter sieht sich auch noch mit einer weiteren Klage des Telecom-Unternehmens Sprint konfrontiert. (anw)