Geldgeber sieht Potenzial in freier Telefonanlagen-Software Asterisk
Open Source gewinnt für Investoren immer mehr an Bedeutung. Jetzt erhält Digium, die Firma hinter der freien Telefonanlagen-Software Asterisk, eine millionenschwere Finanzspritze des Risikokapitalgebers Matrix Partners.
Eine Investition in Höhe von 13,8 Millionen US-Dollar soll der US-amerikanischen Firma Digium, Herstellerin der quelloffenen Telefonanlagen-Software Asterisk, weitere Wachstumsimpulse geben. Das Geld stammt vom Risikokapitalgeber Matrix Partners aus Boston, der unter anderem auch in Computer-Hersteller Apple, Flashspeicher-Spezialist Sandisk und den Middleware-Anbieter JBoss (der dieses Frühjahr vom Linux-Distributor Red Hat übernommen wurde) investiert hat.
Die Finanzspritze bestätigt den Trend, dass große Kapitalgeber zunehmend in Open-Source-Firmen investieren. Im vergangenem Monat beteiligten sich New Enterprise Associates (NEA) und Index Ventures mit acht Millionen US-Dollar Risikokapital an dem Anbieter von Open-Source-Lösungen für Business Intelligence, Pentaho. NEA investierte erst im Juni 6 Millionen US-Dollar in den ERP-Software-Hersteller Compiere. Datenbankhersteller MySQL AB erhielt im Januar in einer dritten Finanzierungsrunde 18,5 Millionen US-Dollar von einer Investorengruppe. Auch in quelloffener Anwender-Software sehen die Investitoren offensichtlich Potenzial: So unterstützte der Venture Capitalist BV Capital den Bittorrent-Client Azureus mit einer nicht näher genannten Summe.
Digium wurde 1999 gegründet. Das Unternehmen aus Huntsville, Alabama ist der Schöpfer und Hauptentwickler der Telefonanlagen-Software. Neben dem freien Asterisk hat die Firma mit der Asterisk Business Edition auch eine zertifizierte und getestete Version der Software im Programm. Diese ist mit einem Jahr Support und Upgrades für 995 US-Dollar erhältlich. (akl)