Handykameras sollen bald Barcodes lesen

Zweidimensionale Strichcodes auf Plakaten, Anzeigen oder Verpackungen könnten ausführliche Informationen zur Ware aufs Display des Mobiltelefons bringen - wenn sich Hersteller und Anbieter auf Standard einigen.

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Führende Mobilfunkanbieter denken offenbar darüber nach, wie sich ihre Telefone in tragbare Barcode-Lesegeräte verwandeln lassen. Wie die Financial Times in ihrer heutigen Ausgabe berichtet, treffen sie sich heute zu einer Konferenz in London, um das Vorhaben zu besprechen und über Standards zu diskutieren.

Mit Hilfe der eingebauten Kameras sollen Handybesitzer spezielle 2D-Barcodes auf Plakaten, Werbetafeln oder Produktverpackungen ins Visier nehmen und anschließend ausführliche Informationen zur Ware erhalten oder von Sonderangeboten des Herstellers profitieren können. Sobald dies technisch funktioniert, könnte ein neuer großer Markt für Anzeigen auf Mobiltelefonen entstehen. Allerdings muss zuerst sichergestellt sein, dass jeder Barcode mit jedem Handy eingelesen werden kann und dass die passenden Informationen aus dem Web auch tatsächlich ihren Weg auf die Displays der Telefone findet. Für die notwendigen zweidimensionalen Barcodes auf Dosen, Flaschen und anderen Verpackungsarten – ähnlich denen auf Online-Tickets der Bahn – soll der US-Chemiegigant DuPont sorgen.

In Japan und Südkorea sei es bereits üblich, Strichcodes per Handy auszulesen, wie die Financial Times weiter schreibt. Dort sei die Technik bei den Verbrauchern in den vergangenen Monaten gut angekommen, weshalb auch in anderen Ländern eilig ähnliche Experimente starteten. Initiatoren des heutigen Treffens in London sollen der Computerhersteller Hewlett-Packard und der Werbekonzern Publicis sein; beide Firmen gehören dem so genannten Mobile Codes Consortium an, das Standards für ein Zusammenspiel zwischen Handy-Kameras und Barcodes setzen will. Ihre Teilnahme an der Konferenz sollen unter anderem Nokia, Ericsson, Vodafone sowie die Deutsche Telekom zugesagt haben. (pek)