Frankfurter Institut für Mikroelektronik erhält 3 Millionen Euro Förderung
Ein Projekt zur Weiterentwicklung von Single-Chip-Funksensoren des Instituts für innovative Mikroelektronik (IHP) in Frankfurt/Oder wird vom Bundesforschungsministerium mit drei Millionen Euro gefördert.
Das Bundesforschungsministerium (BMBF) fördert ein Projekt des Instituts für innovative Mikroelektronik (IHP) in Frankfurt/Oder mit drei Millionen Euro. Die auf fünf Jahre angelegte Förderung gilt der Weiterentwicklung moderner Ein-Chip-Lösungen für sensorische Netzwerke. Im Rahmen des zur Förderung ausgewählten Projekts "Tandem" will das IHP ein verbrauchsarmes, flexibles und trotzdem leistungsfähiges Single Chip Funksystem für Sensor- oder Kennzeichnungsanwendungen entwickeln. Das System soll mit verschieden nutzbaren Komponenten ausgestattet werden, die sich je nach Bedarf abschalten lassen, ohne dass Leckströme zu Energieverlusten führen. Solche Chiplösungen lassen sich in Geräte oder Werkstoffe integrieren und bieten vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. So lasse sich damit das Raumklima oder die Stabilität von Konstruktionen zum Beispiel im Flugzeubau überwachen.
"Dieses Forschungsprojekt soll regionale Firmen der Sensorik und Systembranche bei ihrer wirtschaftlichen Entwicklung nachhaltig unterstützen. Dafür sind innovative Produkte notwendig, deren wissenschaftliche und technologische Voraussetzung am IHP geschaffen werden", erklärte Projektleiter Jean-Pierre Ebert. Sieben Nachwuchswissenschaftler sollen in Rahmen des Projektes ihre Ideen auf dem Gebiet weiterentwickeln können. Mit dem Vorhaben, in das Brandenburger Unternehmen einbezogen werden sollen, werde zugleich im Osten Deutschlands benötigtes hochqualifiziertes Fachpersonal aufgebaut, sagte Ebert.
Das Forschungsinstitut IHP ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, einer Interessenvertretung unabhängiger, von Bund und Ländern geförderter Forschungseinrichtungen. Seine Schwerpunkte sind unter anderem System- und Schaltkreis-Design sowie die Entwicklung von Technologien und die Erforschung von Materialien für die drahtlose und Breitbandkommunikation. Das Institut beschäftigt etwa 200 Spezialisten. Im Rahmen des Projekts können sieben Nachwuchswissenschaftler im Bereich Sensornetzwerke und Funkkommunikation ihre Ideen mit moderner Chiptechnologie umsetzen.
Die Förderung ist Teil eines Programms, mit dem das BMBF insgesamt 14 gemeinsame Projekte von jungen Forschern und regionaler Wirtschaft in Ostdeutschland fördern will. Hier seien Unternehmen in besonderem Maße auf neue Technologien angewiesen, so das Ministerium. "Gerade kleinere und mittlere Unternehmen brauchen ein passendes Wissenschaftsumfeld", sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan am Mittwoch in Berlin. Das BMBF stellt bis zum Jahr 2012 insgesamt 150 Millionen Euro für das Programm zur Verfügung. (vbr)