Black Hat: RFID-Vortrag wegen angeblicher Patentverstöße abgesagt

Im Vorfeld seines Vortrages über das Klonen von RFID-Chips hatte Chris Paget die Sicherheitsprobleme bereits mit Funkchips des Unternehmens demonstriert, das nun mit rechtlichen Schritten droht.

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Von
  • Christiane Rütten

Ein für die noch bis 1. März in Washington stattfindende Sicherheitskonferenz Black Hat DC geplanter Vortrag über das Klonen von RFID-Funkchips musste aufgrund angeblicher Patentverstöße abgesagt werden. Einem Bericht von InfoWorld zufolge hatte der Smartcard-Hersteller HID mit rechtlichen Schritten sowohl gegen den Vortragenden Chris Paget als auch dessen Arbeitgeber IOActive gedroht, sollte der Vortrag wie geplant stattfinden. HID begründete den Schritt damit, dass das von Paget zur Demonstration verwendete selbst gebaute Gerät gegen zwei Patente des Unternehmen verstoße. Das im Bereich der Zugangsicherung namhafte Unternehmen HID hatte erst zu Beginn des Monats ein neues RFID-basiertes Authentifizierungssystem auf den Markt gebracht.

Paget, der bei dem Sicherheitsunternehmen IOActive für Forschung und Entwicklung verantwortlich ist, hatte zuvor auf der RSA-Konferenz anhand von HID-Chips demonstriert, dass seine Technik zum Klonen von RFID-Chips funktioniert. Sein für Black Hat geplanter Vortrag über die Technik hatte zu einer tagelangen Auseinandersetzung zwischen HID und IOActive geführt. Schließlich gab IOActive-Chef Josh Pennell dem Druck nach und sagte die Präsentation ab. Pennell und andere Beteiligte sehen in einem so weit gefassten Patentanspruch eine Einschränkung der Redefreiheit, haben der Drohkulisse von HID aber nicht viel entgegenzusetzen gehabt. Auch in den USA ist es lediglich verboten, eine patentierte Technologien unlizenziert zu vermarkten. Doch der Druck seitens HID sei für sein relativ kleines Unternehmen zu groß gewesen, sagte Pennel gegenüber InfoWorld. (cr)