"Positivprädikatisierung" für Computerspiele in Österreich

Die Bundesstelle für die Positivprädikatisierung kennzeichnet "gute" Computerspiele künftig mit einem Aufkleber.

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"Gute" Computer- und Konsolenspiele sollen in Österreich künftig mit einem Pickerl (Aufkleber) der Bundesstelle für die Positivprädikatisierung (BuPP) versehen werden. Diese Gutachter-Kommission wurde im August von Familienministerin Ursula Haubner, Schwester des BZÖ-Chefs Jörg Haider, ins Leben gerufen, um unter den rund 15.000 jährlich erscheinenden Titeln die "guten" zu finden. Nun liegt die erste Liste mit 29 empfohlenen Spielen vor. Haubner hofft auf einen Lenkungseffekt hin zu "empfehlenswerten, unbedenklichen und nicht gewaltdominierten Computerspielen".

"'Gute Computerspiele' im Sinne der BuPP sind solche, die Spaß machen, deren Gestaltung und Technik dem Stand der Zeit entsprechen und bei denen (...) zumindest keine pädagogischen Bedenken zu erheben sind", definiert die Einrichtung. Für Spiele mit "ausschließlich destruktivem Charakter" sollen keine Empfehlungen ausgesprochen werden. Die drei wesentlichen Bewertungskriterien sind Technik und Ausstattung (Gewichtung 10 Prozent), Spielspaß (50 Prozent) und Pädagogik (40 Prozent).

Jedes vom Hersteller eingereichte Spiel wird von einer aus fünf Personen bestehenden Kommission, deren Zusammensetzung wöchentlich geändert wird, bewertet. Ein Jugendlicher, der das Spiel ausprobiert hat, wird dabei zwar angehört, hat aber kein Stimmrecht. Läuft die Prüfung nach Plan, wird drei Wochen nach Antragstellung über die Vergabe des Positivprädikats entschieden. (Daniel AJ Sokolov) / (anw)