Industriespionage bei Samsung

Einigen aktuell oder vormals bei Samsung Mobile Display beschäftigten Forschern wird der Verrat geheimer Produktionstechniken von großen OLEDs an einen koreanischen Mitbewerber vorgeworfen, berichtet die Nachrichtenagentur Yonhap.

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Elf ehemalige oder noch Angestellte aus Samsungs OLED-Schmiede Samsung Mobile Display (SMD) wurden von der koreanischen Polizei festgenommen. Sie sollen nach Angaben der koreanischen Nachrichtenagentur Yonhap geheime Fertigungsdetails über den Einsatz feiner metallischer Schattenmasken zur Strukturierung großer organischer Displays preisgegeben haben.

Ein 46-jähriger vormaliger Forscher bei SMD soll angeblich fast 170.000 US-Dollar von einem lokalen Konkurrenten für die Weitergabe der Daten erhalten haben. Der Beschuldigte arbeite seit November 2011 bei dem nicht genannten Konkurrenten.

Die Metallmasken sind einer der entscheidenden Knackpunkte in der Produktion großflächiger OLEDs für Fernseher: Die Strukturen auf dem OLED können nicht kleiner sein als die Maske dick ist, zugleich muss die Maske aber über eine große Fläche sehr stabil sein, darf sich also nicht durchbiegen. Bisher kann Samsung deshalb nur kleinere OLEDs halbwegs kostengünstig in Massen produzieren.

Einer der lokalen Mitbewerber wäre LG Displays, doch LG setzt anders als Samsung auf weiß leuchtende OLEDs und anorganische Farbfilter. Deshalb muss LG die organische Leuchtschicht nicht mit Masken strukturieren, sondern kann sie stattdessen großflächig auftragen. Näheres zu den unterschiedlichen Ansätzen und den damit behafteten Problemen bei der Fertigung großer OLEDs beschreibt der Artikel "OLED-TVs noch Zukunftsmusik" in der aktuellen Ausgabe der c't. (uk)