Kyocera plant großes Solarkraftwerk in Japan

Nach dem GAU im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi will Japan stärker auf erneuerbare Energiequellen setzen; wie genau die künftige Energiepolitik aussehen soll, darüber wird jedoch weiter debattiert.

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Von
  • dpa

Der japanische Technologiekonzern Kyocera plant im Süden Japans eines der größten Solar-Kraftwerke des Landes. Wie das in Kyoto ansässige Unternehmen am Dienstag bekanntgab, soll die Solaranlage mit einer Kapazität von 70 Megawatt auf einer Fläche von rund 1,3 Millionen Quadratmetern in der Stadt Kagoshima entstehen. An dem geplanten Projekt sind auch das Unternehmen IHI und die Großbank Mizuho Corporate Bank beteiligt. Die Investitionskosten belaufen sich auf 25 Milliarden Yen (235 Millionen Euro). Mit dem Bau soll in diesem Juli begonnen werden.

Nach dem GAU im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi will Japan stärker auf erneuerbare Energiequellen setzen; wie genau die künftige Energiepolitik aussehen soll, darüber wird jedoch weiter debattiert. Im Steuerjahr 2010, das bis zum 31. März 2011 lief, deckten AKW noch 26,4 Prozent des Strombedarfs in Japan ab. Wärmekraftwerke steuerten 56,9 Prozent bei und erneuerbare Energiequellen wie Solarstorm und Windkraft 10,5 Prozent. Wegen Wartungsarbeiten und Stresstests ist derzeit jedoch nur noch ein einziges der 54 AKW im Lande in Betrieb. Gegen ein Wiederanfahren der Reaktoren regt sich Widerstand im Volk.

Laut Medienberichten plant auch das Unternehmen SB Energy, eine auf erneuerbare Energie spezialisierte Tochtergesellschaft des japanischen Internet- und Mobilfunkkonzerns Softbank, ein großes Solar-Kraftwerk im Norden des Inselreichs. Die Kyocera Gruppe und SB Energy planen zudem gemeinsam in der Stadt Kyoto eine Solar-Großanlage. Wie in Kyoto stellt Kyocera auch für das in Kagoshima geplante Kraftwerk die Solar-Module bereit. Kyocera ist führend im japanischen Markt bei Großanlagen für die öffentliche und industrielle Nutzung von Solarenergie. Auch an anderen Standorten des Inselreiches sind Medien zufolge weitere Solaranlagen geplant. (jk)