Branchenkreise: Siemens steht vor Verkauf von SBS und Com Enterprise
Da SBS Verluste schreibe, werde Siemens bei einem Verkauf wie schon bei der Handy-Sparte zuzahlen müssen, hieß es. Com Enterprise soll über eine Milliarde Euro für Siemens erbringen.
Der Elektrokonzern Siemens will sich nach Angaben aus Branchenkreisen von seinen Sparten SBS und Com Enterprise trennen. Die Verhandlungen mit den Interessenten könnten innerhalb weniger Wochen abgeschlossen werden, verlautete am Montag aus dem Umfeld der Gespräche. Neben Finanzinvestoren werde für den IT-Dienstleister SBS auch mit Wettbewerbern des Unternehmens verhandelt, wobei die Deutsche Telekom aus kartellrechtlichen Gründen ausscheide. Ein Siemens-Sprecher wollte dazu keine Stellungnahme abgeben: "Marktgerüchte kommentieren wir nicht."
Bei den Bietern handele es sich um Unternehmen aus dem europäischen Ausland, die mit der Übernahme von SBS ihre Position in Deutschland stärken wollen. Da SBS Verluste schreibe, werde Siemens wie schon bei der Handy-Sparte zuzahlen müssen. Die Verkaufsgespräche drehten sich um die Höhe der Zahlung, hieß es. Beim bereits angekündigten Verkauf von Com Enterprise rechnet Siemens den Kreisen zufolge mit einen Erlös von 1 bis 1,3 Milliarden Euro.
Erst im Juni beschloss Siemens die Auflösung der traditionsreichen Telekommunikationssparte Com in die Bereiche Com Carrier und Com Enterprise für Unternehmenslösungen . Das Telekom-Ausrüstungsgeschäft Com Carrier wird mit dem entsprechenden Bereich von Nokia fusioniert. SBS, deren Geschäft mit Computer-Wartungsarbeiten beziehungsweise "Produktnahe Dienstleistungen" (PRS) bereits an Fujitsu Siemens abgegeben worden war, gilt als die letzte große Baustelle im Konzern. Im Juli war noch von einem Umbau der Sparte die Rede. (dpa) / (jk)