Bericht: Führungstrio soll Nokia Siemens schneller machen

Der kriselnde Netzwerkausrüster will in diesem Jahr mehr als 2 Milliarden Euro einsparen. Außerdem soll die Führung umgebaut werden.

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Von
  • dpa

Der kriselnde Netzwerkausrüster Nokia Siemens Networks (NSN) will laut einem Pressebericht in diesem Jahr mehr als 2 Milliarden Euro einsparen. Ziel sei es, bereits 2012 einen Gewinn für die Konzernmütter Nokia und Siemens zu erwirtschaften, berichtete die Financial Times Deutschland (FTD) unter Berufung auf Unternehmenskreise. Zum Erreichen des Ziels würden unter anderem alle Zulieferer und Dienstleister überprüft. In der Vergangenheit habe das Unternehmen immer wieder Verträge abgeschlossen, die sich im Nachhinein als defizitär herausgestellt hätten. Bislang hatte der Konzern für dieses und das kommende Jahr offiziell Kostensenkungen von jeweils rund 1 Milliarde Euro angekündigt.

Vorstandschef Rajeev Suri will laut FTD zudem die Führung des finnisch-deutschen Joint Venture umbauen. Um die Entscheidungsfindung zu beschleunigen, soll künftig ein Trio aus Vorstandschef, Finanzvorstand und einem neuen Chef für das Tagesgeschäft (Chief Operating Officer) die Geschäfte leiten. Bislang traf der 13-köpfige Vorstand die Entscheidungen. Dieser sei intern stets als ineffizient kritisiert worden, schrieb das Blatt weiter. Das Executive Board trage künftig nur noch für die langfristige Ausrichtung Verantwortung.

Auf Suri lastet wegen den seit Firmengründung 2007 stetig eingefahrenen Verlusten Druck. Die günstigere Konkurrenz aus China jagt dem Unternehmen Marktanteile ab. Der Raum für Fehler sei sehr klein geworden, kritisierte Siemens-Finanzchef Joe Kaeser den Manager jüngst öffentlich in einem Interview. Auch Nokia steht wegen seiner Schwierigkeiten im Handygeschäft weiter unter hohem Druck, Kosten zu senken. Seit Gründung des Konzerns mussten sie wie auch Siemens für Verluste in Höhe von 1,25 Milliarden Euro geradestehen. Seit geraumer Zeit suchen die Konzernmütter daher nach einer Lösung für die chronisch defizitäre Tochter – für einen direkten Verkauf hatte im vergangenen Jahr jedoch kein Investor ausreichendes Interesse gezeigt. (anw)