Bewerbungssystem für neue Domains macht schlapp

Wegen bisher unbekannter Probleme mit dem Eingabesystem hat die ICANN das Bewerbungsverfahren für neue Top-Level-Domains vorzeitig abgebrochen. Zu kurz gekommene Bewerber sollen ihre Unterlagen nachreichen können.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 16 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Monika Ermert

Das System für Bewerbungen um den Betrieb neuer Top-Level-Domains (TLD) hat auf den letzten Metern schlapp gemacht. Eigentlich sollte die Frist für die über 900 Bewerber um neue Adresszonen wie .sport, .berlin oder .eco in der heutigen Nacht ablaufen. Doch hat die ICANN das System am Donnerstag vorzeitig abgeschaltet. Die Internetverwaltung begründet ihren Schritt mit einem Softwareproblem, das nach Berichten über "ungewöhnliches Verhalten" des Systems entdeckt worden sei.

Bewerber, die deshalb heute nicht mehr zum Zuge gekommen sind, sollen noch eine Chance bekommen. Das System werde am kommenden Mittwoch (18. April) um 2 Uhr nachts (UTC 0 Uhr) wieder hochgefahren, hieß es bei der ICANN. Bewerber haben dann laut der Ankündigung noch einmal Zeit bis zur Nacht von Freitag auf Samstag (UTC 23:59 Uhr), um ihre Bewerbungen abzuschließen.

Das Problem werde noch untersucht, erklärte ICANN-Sprecher Brad White gegenüber heise online. Sicher sei, dass es sich nicht um irgendeinen Angriff handele. Die ICANN will laut ihrer knappen Mitteilung durch die kurzfristige Schließung und Überprüfung jedes Risiko vermeiden und ausreichend Zeit für die Diagnose geben.

Als "absehbar" bezeichnete ein Bewerber die Probleme: bei 2000 oder mehr Bewerbungen stellten Citrix-basierte Eingaben einen Flaschenhals dar. Offenbar gab es bereits in Nacht auf Donnerstag bereits eine kurze Auszeit wegen Problemen. Am heutigen morgen mussten Bewerber viel Geduld beim Einspielen ihrer Antworten mitbringen. (vbr)