i-mode auf dem absteigenden Ast

Die Plattform für mobile Datendienste, in Japan sehr erfolgreich, wurde einst mit vielen Hoffnungen der Netzbetreiber auch in einigen anderen Ländern weltweit eingeführt.

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Die vom japanischen Netzbetreiber NTT DoCoMO entwickelte Plattform für mobile Datendienste i-mode befindet sich international auf dem Rückzug. Der australische Netzbetreiber Telstra wird den Betrieb der i-mode-Dienste im Dezember einstellen. In Indien wird i-mode gar nicht erst gestartet und auch in Großbritannien geht es dem Ende entgegen.

Wie britische Medien berichten, wird O2 in Großbritannien i-mode einstellen. Demnach werden ab dem Monatsende keine neuen i-mode-Handys mehr verkauft. Die Plattform selbst soll noch zwei Jahren betrieben werden. Grund für den Ausstieg sei die geringe Nutzung durch Kunden und ein Mangel an attraktiven i-mode-fähigen Mobiltelefonen. Der Anbieter hatte i-mode vor nicht einmal zwei Jahren mit einer zehn Millionen Pfund (aktuell rund 15 Millionen Euro) schweren Werbekampagne gestartet, soll aber nur 260.000 Nutzer gewonnen haben. In Irland werde das Angebot jedoch gut angenommen und daher von O2 Ireland weitergeführt.

O2 Deutschland hatte geplant, das Service unter einem anderen Namen einzuführen, weil der Begriff "i-mode" bereits von E-Plus besetzt ist. Doch ist von einem solchen Angebot bei O2 Deutschland bis jetzt nichts zu sehen. Vergangenes Jahr hatte es gerüchteweise geheißen, E-Plus wolle im Zuge von Sparmaßnahmen i-mode einstellen. Tatsächlich wird die Plattform bis heute betrieben, zumindest derzeit hat der Netzbetreiber aber gerade einmal ein i-mode-Handy im Angebot seines Online-Shops.

In Australien ist am 10. Dezember Schluss mit i-mode. Telstra konnte zu wenig Australier für das Angebot begeistern. In Indien hatte Hutchison Essar eine i-mode-Lizenz. Nachdem Vodafone die Mehrheit an dem Netzbetreiber übernommen hatte, wurde der Lizenzvertrag mit NTT DoCoMo wieder aufgelöst. In Japan sollen mehr als 90 Prozent der über 52 Millionen NTT-DoCoMo-Kunden i-mode abonniert haben. Außerhalb des Landes konnte der Dienst Berichten zu Folge in 17 Ländern aber insgesamt nur 7,2 Millionen Nutzer gewinnen. (Daniel AJ Sokolov) / (jk)