Speicherpreise ĂĽberraschend kalkulierbar

Für den Handel beginnt das zweite Quartal mit ungewöhnlich stabilen und kalkulierbaren Speicherpreisen. Da sich immer noch zu viele Chips im Markt befinden, rechnen Experten mit weiteren Abschlägen. Positiven Einfluss auf das Speichergeschäft soll Intels neue CPU-Generation haben.

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Von
  • Karl Fröhlich

Im Monatsrückblick halten die HEKs für Arbeitsspeicher ein relativ stabiles Niveau. Das Groß der DDR-RAMs pendelt zwischen einem Prozent rauf oder runter. Nachdem es zuletzt zum Teil deutlich nach oben ging, ist es aktuell bemerkenswert ruhig im Speichermarkt. "Die Preise sind seit Beginn des Jahres mit nur einer kurzen Schwankung weitgehend stabil", bestätigt Marc Willems, Produktmanager Einkauf bei B.Com Computer. "Das ist auch der aktuelle Status zu Beginn des zweiten Quartals. Die Nachfrage ist gut und auch die Verfügbarkeit ist über alle Hersteller gegeben."

George Linardatos, General Manager bei Transcend, sieht die aktuelle Situation kritischer: "Wir beobachten eine kontinuierliche Abwärtsbewegung der Chip-Preise, bedingt durch das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage sowohl bei Flash- als auch bei DRAM-Chips. In beiden Fällen übersteigen die angebotenen Mengen die kumuliert nachgefragte Ware."

Im 4-Wochen-RĂĽckblick bleiben die Speicher-HEKs relativ stabil. Im Vergleich zu Ende Februar kaufen Reseller vor allem DDR2-800- und DDR3-1600-Module deutlich teurer ein.

Im heise resale Preisradar steigt allerdings der durchschnittliche Verkaufspreis in dieser Woche um 6,6 Prozent auf 44,85 Euro (brutto). Am meist gesuchten ist nach wie vor Teamgroups DDR3-1333-Kit Elite PC3-10667U (30,30 Euro brutto) mit acht GByte, gefolgt von den G.Skill-Modulen PC3-10667U (DDR3-1333/31,81 Euro) sowie Corsairs Vengeance PC3-12800U (DDR3-1600/39,27 Euro) und dem 8-GByte-Kit Vengeance Low Profile (DDR3-1600/40,98 Euro). Insgesamt befinden sich unter den Top 10 acht 8-GByte-Kits. Zwei Mal platziert sich ein DDR3-1333-Modul mit vier GByte (Kingston Valueram und Corsair Valueselect).

Endanwender können aber grundsätzlich davon ausgehen, dass die Preiskurve bei den Mainstream-Produkten nicht weiter nach oben tendiert. "Es sind keine weiteren Tendenzen zu verzeichnen, so dass sich die leichte Abwärtsbewegung von Woche zu Woche fortsetzt", sagt Transcend-Manager Linardatos. "Da es auch keine Anzeichen für eine plötzliche Nachfrageexplosion nach oben gibt, gehen wir davon aus, dass sich die aktuelle Richtung in den kommenden Wochen fortsetzen wird." Dadurch würden auch SSDs zunehmend attraktiver, da sich der Preis pro GByte kontinuierlich nach unten bewegt.

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Bei der Preisbeobachtung unterstĂĽtzten uns:

Also-Actebis AG
B.com Computer AG
CTT AG
Devil AG
Ingram Micro GmbH

B.Com-Manager Willems sieht jedoch deutlich mehr Potenzial fĂĽr den Handel: "Ab Ende April ist davon auszugehen, dass die Nachfrage anzieht. Die dann erscheinenden neuen CPUs werden wohl auch den Bedarf nach neuen Speichern anschieben." Im speziellen sind dies vor allem Intels Ivy-Bridge-Prozessoren. Die Nachfolger der aktuellen Sandy-Bridge-Architektur kommen im 22-Nanometer-Verfahren mit integrierter DX11-Grafikeinheit.

Am Mittwoch kam kurzzeitig die Befürchtung auf, das Erdbeben im indischen Ozean könnte sich auf den Komponenten-Markt auswirken. Die Lage hat sich jedoch schnell wieder entspannt, zumal sich im betroffenen Gebiet auch keine Produktionsstätten befanden. (gs)