Millionenstrafe wegen IT-Sicherheitslücken in Nuklearwaffen-Forschungszentrum

Einem Vertragsarbeiter war es gelungen, geheimes Material aus dem Intranet des Los Alamos National Laboratory abzuziehen. Wegen erheblicher Sicherheitsmängel wurden die Betreiber nun zu einer Strafzahlung von mehr als drei Millionen US-Dollar verdonnert.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Das US-Energieministerium (Department of Energy, DOE) hat die University of California Berkeley wegen mangelhafter Sicherheitsvorkehrungen im Los Alamos National Laboratory (LANL) zu einer Strafzahlung von drei Millionen Dollar verdonnert. Einem Vertragsarbeiter war es im Oktober vergangenen Jahres gelungen, geheimes Material aus dem Intranet der Forschungseinrichtung abzuziehen und auf einem USB-Stick zu speichern. Nachdem dies aufgeflogen war, hatte das DOE eine gründliche Untersuchung der IT-und sonstigen Sicherheitsvorkehrungen des in einem militärischen Sperrgebiet in New Mexico gelegenen Forschungszentrums angeordnet.

Das LANL ist unter anderem auf dem Gebiet der Nuklearwaffen-Entwicklung tätig und betreut das "Stockpile Stewardship and Management"-Programm, mit dem die Infrastruktur des existierenden Atomwaffenarsenals der USA verwaltet wird. Betrieben wurde das LANL lange Zeit allein von der University of California, im Juni 2006 ging das Management der Forschungseinrichtung mit ihren rund 6000 Mitarbeitern dann an die Los Alamos National Security (LANS) über, einer Gesellschaft mit begrenzter Haftung, an der wiederum die University of California, der Bau-Konzern Bechtel sowie zwei andere Unternehmen beteiligt sind.

Die Untersuchungen hätten ergeben, dass Management-Fehler erheblich zu dem Sicherheitsvorfall im Oktober 2006 beitrugen, heißt es in einer Erklärung des Energieministeriums. So seien zahlreiche gravierende Verstöße gegen DOE-Bestimmungen zum Schutz von geheimen Daten festgestellt worden. Die Strafe von drei Millionen US-Dollar sei die höchste, die das Department of Energy bislang verhängt habe. Los Alamos National Security wurde zusätzlich zu einer Zahlung von 300.000 US-Dollar verurteilt. Werden die Sicherheitslücken nicht umgehend geschlossen, droht ein Strafgeld von 100.000 US-Dollar pro Tag und Verstoß. (pmz)