Neuer HPC-Benchmark für MPI

Speziell für das Ermitteln der Rechenleistung von Parallelrechnern und Clustern hat die Standard Performance Evaluation Corporation einen neuen Benchmark herausgegeben.

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Von
  • Ralph Hülsenbusch

Ein neues Verfahren zum Vergleich der Rechenleistung von Parallelrechnern hat die Standard Performance Evaluation Corporation herausgegeben. Der Benchmark [http//www.spec.org/mpi2007 SPEC MPI2007] nutzt das in Forschung und Entwicklung für das Parallelrechnen verbreitete Message Passing Interface (MPI). Damit kommen Hersteller und Betreiber solcher Systeme in die Lage, vergleichbare Leistungsmessungen auf verschiedenen Hardware-Architekturen durchzuführen, etwa auf symmetrischem Multiprozessoren (SMP), Non-Uniform Memory Architectures (NUMA) oder Clustern.

MPI dient dazu, den Informationsaustausch bei verteiltem Rechnen zwischen den einzelnen Knoten zu regeln. Da es neben Ethernet speziell für das High Performance Computing (HPC) adaptierte Verbindungsnetze gibt wie Fiberchannel, SCI oder Myrinet, existieren eine Reihe von MPI-Implementierungen. Außerdem bieten inzwischen auch Hersteller wie Intel und Microsoft eigene MPI-Lösungen an. Den Maßstab setzt das OpenMPI inzwischen in der MPI-2-Implementierung.

Daher fließt in die Resultate das Leistungsvermögen einer ganzen Reihe von Komponenten ein: der Prozessoren, deren Anzahl, die des Kommunikationsnetzes (Interconnect), der Speicherarchitektur, der Compiler, des gemeinsamen Dateisystems und der Betriebssysteme. Es handelt sich somit um einen weiteren Systembenchmark und nicht um einen reinen MPI-Test.

An der Entwicklung des MPI2007 waren die folgenden SPEC-Mitglieder beteiligt: AMD, das Argonne National Lab, Fujitsu Siemens Computers, Hewlett-Packard, IBM, Qlogic, SGI, Sun Microsystems und die Universität von Dresden; einige davon haben bereits Ergebnisse eingereicht.

MPI2007 ist portabel zwischen Linux, Unix und Windows und läuft auf 32- sowie 64-Bit-Systemen. Ein Datensatz für mittlere Lasten skaliert bis zu 512 Prozessoren; an größeren Data Sets arbeitet die SPEC noch. Die Lizenzen für den MPI2007 liegen bei 800 US-$, für nicht-gewinnorientierte Bildungsinstitutionen bei 200 US-Dollar.

1988 entstand die Non-Profit-Organisation SPEC als Gründung einer Reihe von Workstation-Herstellern mit dem Ziel, einen standardisierten Leistungstest zu schaffen. Zu den ersten und bekanntesten gehört der CPU-Benchmarks, inzwischen in der Version CPU2006. (rh)