Angebliche Kopie des neuen Harry-Potter-Bandes im Web

Der kommende Harry Potter Band "Harry Potter and the Deathly Hallows", der ab Samstag verkauft wird, ist angeblich fast vollständig in Tauschbörsen zum Download erhältlich. Die Verlage und Buchhandelsketten reagieren gelassen.

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Von
  • Julian Doß

Am Samstag startet um Mitternacht der internationale Verkauf des letzten Harry-Potter-Bandes "Harry Potter and the Deathly Hallows". Nun kursiert eine angebliche Kopie des Buches in Tauschbörsen und Filesharing-Netzwerken sowie auf einigen Social-Networking-Sites. Aus Gründen der Geheimhaltung hat der Verlag aber weder bestätigt noch dementiert, dass es sich bei den 759 abfotografierten Seiten tatsächlich um den Originaltext handelt. Der Inhalt wurde zwar von den Social-Network-Sites wieder entfernt, jedoch verbreitet sich das Dokument weiterhin ungehindert über die Tauschbörsen.

Die Gerüchteküche brodelt nun um die Echtheit des neuen Bandes, aber die Verlage und Buchhandlungen sehen dies eher gelassen. Die größte US-Buchhandlung Barnes & Noble sagte dem Wall Street Journal, dass bereits 1,3 Millionen Exemplare vorbestellt seien. CEO Steve Riggio gibt sich optimistisch und meint, dass die Raubkopien keinerlei Auswirkungen auf den Verkauf haben. Eine Sprecherin des Verlags Scholastic kommentierte lakonisch, dass man zwar alles im Internet veröffentlichen könne, aber nicht alles glaubwürdig sei.

Derweil hatte sich im Vorfeld des Filmstarts die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) zu den jüngst erschienenen illegalen Kopien der neuen Harry-Potter-Verfilmung "Harry Potter und der Orden des Phoenix" gemeldet. Die Organisation betonte, Anzeigen gegen Erstverbreiter ("First-Seeder-Killing") von Raubkopien zu erstatten. Mit dieser Methode wolle man die Verbreitung von illegalen Mitschnitten und Kopien im Keim ersticken beziehungsweise einschränken.

Dass die GVU gegen "First Seeder" der Harry-Potter-Verfilmung angeht, verwundert allerdings kaum: Bereits bei der Vorlage der Bilanz für das Jahr 2006 hieß es bei der Organisation, die Operation "First Seeder Kill" sei gut angelaufen. Dabei ermittelt die GVU mit technischer Unterstützung des Unternehmens P4M Personen, die illegale Filmdateien als erstes in Tauschbörsen einstellen. (jdo)