Neonazi-Portal in Kanada geschlossen

Jugenschutz.net hat erreicht, dass ein kanadischer Provider die Internet-Plattform "die-kommenden" vom Netz genommen hat.

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Das Portal "die-kommenden", eine der zentralen Internet-Plattformen der gewaltbereiten rechtsextremen Szene, ist durch den kanadischen Provider, der die Site hostete, geschlossen worden. Die Schließung erfolgte auf Betreiben von jugendschutz.net, teilt die gemeinsame Stelle der Länder zur Überprüfung jugendgefährdender Angebote im Internet mit. Das Portal habe mehrere neonazistische Websites wie die der verbotenen "Fränkischen Aktionsfront" enthalten.

"Die Schließung dieser Website zeigt erneut, dass rechtsextremer Internetpropaganda auch im scheinbar sicheren Ausland die Basis entzogen werden kann", erklärte der Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Peter Ruhenstroth-Bauer. Jugendschutz.net leiste auf diesem Gebiet "unschätzbare Arbeit".

Jugendschutz.net wurde 1997 als gemeinsame Einrichtung von den Jugendministern der Länder gegründet und ist an die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) angebunden. Die Einrichtung soll jugendgefährdende Angebote im Internet überprüfen und auf deren Veränderung oder Einstellung drängen. In den vergangenen Jahren hat jugendschutz.net nach eigenen Angaben die Schließung von mehr als 500 rechtsextremen Web-Angeboten im In- und Ausland erreicht. Seit 2002 wird jugendschutz.net im Rahmen von "entimon" als Teil des Aktionsprogramms "Jugend für Toleranz und Demokratie -- gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus" vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. (anw)