Schön, schöner, Schönheitsideal

Digitale Bildretusche wird in vielfältigen Varianten genutzt. Israelische Forscher haben jetzt eine Software vorgestellt, die Personenporträts automatisch verschönert.

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Von
  • Matthias Parbel

Einer israelischen Forschergruppe um Tommer Leyvand von der Universität Tel Aviv ist es gelungen, ein Bildbearbeitungs-Tool zu entwickeln, das Personenporträts automatisch verschönern kann.

Wie sich gezeigt hat, herrscht Kulturen-übergreifend und unabhängig von Alter sowie sozioökonomischem Hintergrund Einigkeit darüber, wann ein Gesicht von Testpersonen als schön empfunden wird – wann es also dem Schönheitsideal nahe kommt. Ein darauf beruhendes Modell, das Kriterien zur Beurteilung der Attraktivität eines Porträts liefert, nutzen die Forscher für ihre Methode zur digitalen Gesichtsverschönerung.

Im Vergleich zum Original links wurde das rechte Foto dem Schönheitsideal angenähert

Ausgehend von einem frontal aufgenommenen Porträt ermittelt das Tool eine Art mehrdimensionale Landkarte markanter Punkte im Gesicht. Die einzelnen Abstände zu den nächstgelegenen Punkten werden mit den typischen Abständen beim "Idealbild" verglichen, wie sie getrennt für weibliche und männliche Gesichter mit realen Personen ermittelt wurden.

Über verschiedene Algorithmen werden dann die erforderlichen Veränderungen berechnet und in eine zweidimensionale Karte übertragen. Bei den Korrekturanwendungen auf das ursprüngliche Foto geht die Software von Leyvand et al. behutsam vor, um das Gesicht so wenig wie möglich zu verändern. Der Effekt ist jedoch deutlich sichtbar, wie der Vergleich auf dem Beispielfoto zeigt. (map)