Wii-Spielekonsole sorgt für Quoteneinbrüche im japanischen Fernsehen

Japanische Fernsehsender beklagen massive Einbrüche bei den Einschaltquoten zur Hauptsendezeit und machen die Wii-Spielekonsole von Nintendo dafür verantwortlich.

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Die Sendeanstalten in Japan verzeichnen seit einiger Zeit sehr schwache Einschaltquoten zur Hauptsendezeit. Sie machen dafür Nintendos Wii-Konsole verantwortlich, die sich im Land der aufgehenden Sonne konstant hoher Verkaufszahlen erfreut. Die Sender vermuten, dass die Japaner in den frühen Abendstunden lieber mit der Wii spielen und das Fernsehprogramm ignorieren.

Seit der ersten Juliwoche konnte keine Sendung mehr als 9 Prozent Marktanteil verbuchen. Solch eine Situation habe es laut der britischen Zeitung Times seit 20 Jahren nicht mehr gegeben. Ein Vorstandsvorsitzender des japanischen Senders TBS meinte, dass dies eine ganz neue Situation für die Sender sei. Sonst würden die Sendeanstalten immer nur untereinander konkurrieren, nun stehe ihnen mit der Wii ein völlig neuer Gegner beim Kampf um die Aufmerksamkeit der Zuschauer gegenüber.

Die Japaner befürchten, dass zukünftig auch die Einschaltquoten der Nachmittagssendungen einbrechen könnten, wenn das Trimm-dich-Spiel Wii Fit 2008 auf den Markt kommt. Wii Fit könnte den nachmittags laufenden Fitness- und Gymnastiksendungen den Rang ablaufen.

Auch in anderen Teilen der Welt ist der Erfolg der Wii-Konsole ungebrochen. In Deutschland und Frankreich hat sie sich mittlerweile häufiger verkauft als die Xbox 360, die schon über ein Jahr länger auf dem Markt ist. (Dennis Schirrmacher) / (hag)