Premiere-Verschlüsselung angeblich geknackt

Nach Berichten in diversen Webforen soll das vom Münchener Pay-TV-Sender seit Ende Oktober 2003 genutzte Nagravision nun ausgehebelt worden sein.

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Von
  • Nico Jurran

Nach diversen Berichten soll das vom Münchener Pay-TV-Sender Premiere seit Ende Oktober 2003 genutzte Nagravision zur Verschlüsselung des ausgestrahlten TV-Programms nun ausgehebelt worden sein. Zum Einsatz kommt dabei eine so genannte Cerebro-Karte für rund 100 Euro. Während nach einigen Berichten nur die von Premiere ausgegebenen Karten betroffen sein sollen, wollen andere Anwender sogar in Erfahrung gebracht haben, dass die gesamte Nagravision-Kartenfamilie des Schweizer Firma Kudelski betroffen sei.

Nachdem es am gestrigen Montag zu Programmausfällen vor allem der über Satellit verbreiteten Premiere-Kanäle gekommen war, vermuteten einige Forumsteilnehmer sogar bereits, dass Premiere einen "Neustart seines Systems" durchgeführt habe. Mittlerweile ist jedoch klar, dass die Ursache lediglich in einem witterungsbedingten Stromausfall beim Playout-Center lag.

Premiere-Sprecher Dirk Heerdegen teilte auf Anfrage von heise online mit, dass man den Sachverhalt derzeit untersuche. Selbst wenn sich bestätigen sollte, dass die Nagravision-Verschlüsselung geknackt worden sei, warnte er (potenzielle) Schwarzseher vor übertriebener Euphorie. So müssten sich diese Personen einerseits darüber im Klaren sein, dass sie eine Straftat begingen. Andererseits sei Kudelski im Ernstfall vertraglich zum Austausch der Karten verpflichtet. (nij)