Marktforscher warnen Musikindustrie vor "demografischer Zeitbombe"

Unter jungen Verbrauchern in europäischen Ländern zeigt sich nach Meinung von Jupiterresearch wenig Bereitschaft, für Musik zu bezahlen. Wenn dies so bleibe, könne es künftig zu einem Umsatzeinbruch kommen.

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Fünf Prozent der für eine Studie von Jupiterresearch befragten europäischen Verbraucher bezahlen für Musikdownloads aus dem Internet und besuchen dafür Shops wie den iTunes Music Store. Dem stehen 15 Prozent gegenüber, die Filesharing betreiben, heißt es in einer Mitteilung des Marktforschungsunternehmens zu seinem Bericht European Music Consumer Survey, 2005. Zehn Prozent der europäischen Verbraucher zeigten sich bereit, für Downloads zu zahlen.

Unter den jungen Verbrauchern im Alter von 15 bis 24 Jahren betrage der Anteil der Filesharer 34 Prozent, der damit besonders hoch sei. Nun warnt Jupiterresearch, wenn diese jungen Konsumenten nicht bald dazu Bereitschaft zeigten, für Musik Geld auszugeben, würden sie es auch künftig nicht tun. Die Marktforscher bezeichnen dies als "demografische Zeitbombe" für die europäische Musikindustrie.

Unter den 46 Prozent der europäischen Jugendlichen, die Musik online "konsumieren", hätten 40 Prozent angegeben, sie bekämen mit einer CD keinen entsprechenden Gegenwert für ihr Geld. 43 Prozent haben demnach gesagt, sie würden lieber CDs kopieren als kaufen. Wenn es der Musikindustrie nicht gelinge, der "digitalen Jugend" von heute ein "sinnvolles Einkaufsverhalten" beizubringen, könne ihr Umsatz künftig einbrechen, meint Mark Mulligan von JupiterResearch. Sein Unternehmen gibt in der Mitteilung nicht die Methode an, mit der die Daten in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Schweden, Italien und Spanien im September 2005 ermittelt wurden. (anw)