Klage wegen Beschäftigungs-Absprachen zwischen Apple, Google und Intel zugelassen

Die angeblichen Absprachen zwischen sieben IT-Unternehmen, sich gegenseitig keine Mitarbeiter abzuwerben, haben ein gerichtliches Nachspiel. Die kalifornische Bundesbezirksrichterin Lucy Koh hat eine Sammelklage von fünf Software-Entwicklern zugelassen, die meinen, Apple, Google, Intel, Pixar, Adobe, Intuit und Lucasfilm hätten willentlich gegen Antikartellbestimmungen verstoßen. Dadurch sei ihnen die Berufsfreiheit eingeschränkt und ein höheres Gehalt vorenthalten worden.

In dieser Angelegenheit waren 2010 bereits die Kartellwächter des US-Justizministeriums tätig geworden. Sie reichten in Washington D.C. eine Klage ein und unterbreiteten den Beklagten sogleich einen Einigungsvorschlag ein – auf den diese eingingen, allerdings ohne Gesetzesverstöße einzugestehen. Die Unternehmen versprachen, den Wettbewerb unter Mitarbeitern nicht einzuschränken, also keine Regeln zur Vermeidung von "Cold Calls" aufzustellen.

Richterin Koh hat laut einem Bericht der Los Angeles Times Anzeichen dafür gesehen, dass mögliche Absprachen auf höchster Entscheidungsebene getroffen wurden. Die Kläger hatten ihrem Antrag eine E-Mail zwischen dem verstorbenen ehemaligen Apple-Chef Steve Jobs und dem damaligen Apple-Aufsichtsrat und Google-Chef Eric Schmidt beigelegt. Darin habe Jobs Schmidt aufgefordert, einen Apple-Entwickler nicht abzuwerben. Ein Google-Personaler habe Schmidt versprochen, der Mitarbeiter, der den Entwickler angeworben habe, werde entlassen.

Schmidt war ab August 2006 für drei Jahre Mitglied im Apple-Aufsichtsrat. Im August 2009 schied er aus, weil sich die Geschäftsfelder der beiden Unternehmen immer mehr überschnitten. Das US-Justizministerium hatte zuvor bereits wegen wettbewerbsrechtlicher Bedenken durch die personelle Verflechtung Untersuchungen eingeleitet. Die Klagen aus dem Jahr 2010 gegen die IT-Unternehmen waren Teil einer größer angelegten Untersuchung des US-Justizministeriums in der Hightech-Branche. (anw)