Geschäftsmodell AdSense-Missbrauch

Eine Firma aus Panama treibt mit dubiosen Mitteln die Klickraten für AdSense-Werbung hoch, um anschließend von den Werbepartnern die Hälfte der Mehreinnahmen zu verlangen.

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Von
  • Herbert Braun

Wie verschiedene Teilnehmer des Werbeprogramms Google AdSense berichten (1, 2), manipuliert ein angeblicher Michael Adams der in Panama ansässigen Firma Nimzoservices.com die Zugriffe auf AdSense-Werbeeinträge. Die Begünstigten werden nach einer Weile aufgefordert, die Hälfte der Mehreinnahmen daraus an Nimzoservices abzuführen. Zwischen den Zeilen droht der Verfasser des Schreibens auch mit einer so massiven Erhöhung der Klickraten, dass Google die Zusammenarbeit mit dem Werbepartner wegen Manipulationsverdachts aufkündigt.

Die Spuren führen zu Reimund Lutzenberger, Eigentümer der Domain my-nebenjob.de, die Mitarbeiter ohne besondere Qualifikation für "Qualitätstests und Markforschungsumfragen für Webauftritte" sucht. Lutzenberger betreibt außerdem den Schach-Server chessfriend.com – Michael Adams ist der Name eines bekannten Schachgroßmeisters, der gerne die Nimzo-Indische Eröffnung spielt.

Einen vergleichbaren Fall meldete kürzlich der Informationsdienst intern.de: Ein Podcast-Feed wurde mit einer neuen URL verbunden und massiv beworben, sodass sich die Hörerzahlen vervierfacht haben. Anschließend baten die Initiatoren den Feed-Betreiber zur Kasse, da dieser sonst seine neuen Zuhörer verlieren würde. (heb)