3D-Display ohne Brille von Toshiba

Toshibas Prototyp eines flachen 3D-Displays ermöglicht auch ohne Hilfsmittel eine dreidimensionale Darstellung von Objekten.

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Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Mattias Hermannstorfer

Toshiba hat den Prototypen eines 3D-Displays präsentiert, das auf der Modifikation eines hochauflösenden Flachbildschirms beruht. Der 3D-Effekt ist ganz ohne Hilfsmittel wie LCD-Shutter-Brillen wahrnehmbar -- der Betrachter hat den Eindruck, dass die dargestellten Objekte einige Zentimeter aus der Display-Oberfläche heraustreten. Bei einem Betrachtungsabstand von mehr als 30 Zentimetern kann unter Blickwinkeln von bis zu 30 Grad auf das Display geschaut werden, ohne dass die Wirkung nachlässt oder die Augen bei langem Betrachten ermüden.

Dazu setzt Toshiba vor das LCD-Panel ein per Folie angebrachtes Feld von Mikrolinsen, das die verschiedenen Pixel jeweils für unterschiedliche Raumwinkel sichtbar macht. Jedes Auge nimmt dann jeweils nur eins der zwei Stereobilder für eine bestimmte Blickrichtung wahr. Bei mittigem Blick auf den Bildschirm werden beispielsweise Objekte am Rand aus größeren Blickwinkeln betrachtet und fordern wie beim schrägen Einblick eine andere 3D-Darstellung. Daher erzeugt die Software je nach Displaygröße 12 oder 16 Einzelbilder, die Konkurrenz von X3D schafft deren acht. Da die verschiedenen Bilder gleichzeitig auf dem Display erscheinen müssen, sinkt die effektive Auflösung auf 480×300 Pixel, bei Bilddiagonalen von 15,4 oder 24 Zoll.

Toshiba sieht als Anwendung besonders flach auf dem Tisch liegende Displays für Spielhallenkonsolen, Lernsysteme, Landschafts- und Gebäudesimulationen oder eher exotisches wie Menükarten in Restaurants. Bis zur Marktreife der 3D-Displays in zwei Jahren sollen die Display noch berührungsempfindlich werden. (mhe)