Nikon stellt neue digitale Spiegelreflex-Kameras vor

Die D70s bietet nun auch einen Anschluss für einen Drahtfernauslöser, die D50 ist die kleinere und leichtere Variante. Zusätzlich gibt es zwei Allround-Zooms mit Ultraschallmotor.

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Von
  • Mattias Hermannstorfer

Nikon bringt mit der D70s und der D50 zwei neue digitale Spiegelreflex-Kameras auf den Markt. Beide Kameras verwenden weiterhin einen auch in der D70 zum Einsatz kommenden CCD-Bildsensor im APS-C -Format mit 6,1 Megapixeln, bei einer Auflösung von 3008 × 2000 Bildpunkten. Ebenfalls gemeinsam ist ihnen ein gegenüber der D70 etwas vergößertes 2"-LCD zur Bildkontrolle.

Bei allen Modellen finden sich die gleichen Einstellmöglichkeiten zur Belichtung: Zeit- und Blenden- und Programmautomatik sowie ein manueller Modus. Einstellungen der ISO-Empfindlichkeit von 200 bis 1600, Kontrast-, Schärfungs- und Sättigungseinstellungen, RAW-, RAW+JPEG und JPEG-Bildformate sowie mittenbetonte Integral-, Matrix- und Spotmessung sind mit allen genannten Belichtungsmodi kombinierbar. In den Motivprogrammen sind die Kombinationen aus Belichtungsmessung und AF-Einstellungen wie auch schon bei der D70 weitgehend festgelegt und Bildparameter werden automatisch optimiert. Auch das iTTL-Blitzsystem mit einer minimalen Synchronzeit von 1/500s ist bei beiden Kameras vorhanden. Individualfunktionien erlauben eine umfangreiche Anpassung der Bedienung. Weiterhin den größeren Nikon-Modellen vorbehalten bleibt aber eine bei Makro- oder extremen Teleaufnahmen nützliche Spiegelvorauslösung -- Canon hat seinem jüngsten Modell 350 eine solche spendiert.

Verglichen mit der D70 hat die praktisch gleich aussehende und mit Akku 680 Gramm auch gleich schwere D70s zusätzlich einen Anschluss für einen drahtgebundenen Fernauslöser vom Typ MC-DC1. Ansonsten finden sich die Unterschiede im Detail: Ein schnelleres Focus-Tracking des Fünfpunkt-Autofokus-Moduls Multi-CAM900, das 2"-LCD mit einem verbesserten Menüdesign sowie einer auf 18 Millimeter Brennweite vergößerten Abdeckung des internen Blitzes. Der neue Li-Ion-Akku EN-EL3a soll dank seiner höheren Kapazität bis zu 2500 Aufnahmen mit einer Ladung ermöglichen, die normalen EN-EL3-Akkus der D70 und D100 können aber ebenso verwendet werden wie CR2-Batterien über einen nur noch optionalen Batteriehalter. Die D70s wird ab Ende April für rund 950 Euro ohne Objektiv und für 1260 Euro im Kit mit dem bewährten Objektiv AF-S 18-70er angeboten.

Die verbesserte Autofokus-Leistung, das veränderte Menüdesign und die PictBridge-Kompatibilität lassen sich übrigens durch ein Firmware-Update auch bei der D70 nachrüsten.

Die Abmessungen und das Gewicht der D50 von rund 620 Gramm inklusive Akku sind deutlich geringer als bei der D70s ausgefallen. Obwohl nicht ganz so klein und leicht, soll die D50 damit wohl in direkte Konkurrenz mit Canons EOS 350D treten. Der auffälligste Unterschied gegenüber der D70/D70s ist das Kartenfach, das keine CompactFlash-, sondern nur die kleineren SD-Karten aufnimmt. Die Bedienung ist derjenigen der D70/D70s recht ähnlich, nur das Umschalten der Belichtungsmessmethode muss mangels dem bei der D70 dafür bestimmten Knopf hinter dem Auslöser über das Menü erfolgen. Der Knopf ist zwar weiterhin vorhanden, aber mit der Timer-Funktion belegt. Die Color-Matrixmessung II muss allerdings mit nur 420 Pixeln (D70/D70s: 1005 Pixel) zur Ermittlung der korrekten Belichtung auskommen. Mit 1/4000 ist die minimale Belichtungszeit doppelt so lang wie bei der D70s. Eine Akkuladung des EN-EL3 soll bis zu 2000 Bilder ermöglichen.

Die kleinste der Nikon-DSLRs ist allerdings die schnellste, was die Übertragung der Daten an den Computer angeht: Im Unterschied zum lahmen FullSpeed-Modus der D70/D70s beherrscht die USB-2.0-Schnittstelle der D50 den HiSpeed-Modus. Die D50 wird in Silber und Schwarz und ab Mitte Juni für rund 750 Euro ohne Objektiv erhältlich sein, im Set mit dem neuen 18-55er-Objektiv beträgt der Preis dann 900 Euro.

Zeitgleich zur D50 stellt Nikon noch zwei kompakte Allround-Objektive mit Ultraschall-Motor zur Scharfstellung vor: Das AF-S DX Zoom-Nikkor 18–55 mm 1:3,5–5,6 G ED und das AF-S DX Zoom-Nikkor 55–200 mm 1:4–5,6 G ED wird es passend zu den Farbvarianten der D50 in Silber und Schwarz geben. Der Preis für das 3-fach Zoom 18-55 mit einer auf das Kleinbildformat umgerechneten Brennweite von 27-82,5 mm soll 220 Euro, für das 3,6-fach Zoom 55-200 mit dem 35mm-Brennweitenbereich von 82,5-300 mm rund 280 Euro betragen. (mhe)