Electronic Arts will Arbeit deutscher Entwickler stärker nutzen
Den Kauf des deutschen Entwicklungsstudios Phenomic will Spielehersteller Electronic Arts als verstärktes Engagement für mehr Spieleentwicklung in Deutschland verstanden wissen.
Der US-Spielehersteller Electronic Arts (EA) will sein Engagement in Bezug auf den Einsatz deutscher Entwicklerarbeit künftig verstärken. EA hat seine Spiele bislang vorwiegend in den USA und Kanada entwickeln lassen; in Deutschland fand für einzelne Produkte des Unternehmens vorwiegend Anpassungsarbeit statt.
Als Beleg für den stärkeren Blick auf deutsche Entwicklerarbeit wird etwa der First-Person-Shooter "Crysis" genannt, den EA vermarktet. Das Spiel, Nachfolger des Erfolgreichen Shooters "Far Cry", ist von dem in Frankfurt ansässigen Entwicklerhaus Crytek geschaffen worden, das inzwischen vertraglich mit EA verbunden ist. "Deutschland ist ein Videospielland", so der Geschäftsführer des deutschen EA-Zweigs, Thomas Zeitner anlässlich der Leipziger Games Convention. "Die Entwicklerteams hierzulande haben in Sachen Qualität und Ideenreichtum längst zu den internationalen Studios aufgeschlossen." Dabei kritisieren viele Spielekenner allerdings gerade, dass die erfolgreichen Produkte von Teams wie Crytek sich sehr stark am amerikanischen Geschmack orientieren, was sich unter anderem in stereotypen Heldenfiguren niederschlägt.
Electronic Arts gab zugleich offiziell die bereits vorab gemeldete Ăśbernahme des Entwicklerstudios Phenomic Game Development GmbH mit Sitz in Ingelheim bekannt. Die Phenomic-Leute haben sich bislang durch zwei "Spellforce"-Spiele und Bluebytes "Siedler"-Serie einen Namen gemacht. Den AnkĂĽndigungen des Unternehmens zufolge soll das Team als "EA Phenomic" Echtzeitstrategiespiele fĂĽr Windows-PCs und Konsolen unter der Flagge von Electronic Arts entwickeln. (Nico Nowarra) / (psz)