Online-Speicher in der Consumer-Cloud: Google baut aus, Microsoft baut um

Google erhöht den zu Docs gehörenden Cloud-Speicher und nährt damit Gerüchte zu einem bevorstehenden Start des Google Drive. Derweil reorganisiert Microsoft sein SkyDrive und verringert den kostenlosen Online-Speicher.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 102 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Holger Bleich

Google hat ohne Ankündigung begonnen, den Cloud-Speicher für die Browser-Software Google Docs von 1 auf 5 GByte zu erhöhen. Offenbar dauert das Roll-Out noch an, denn nicht alle Nutzer finden in ihren Docs-Einstellungen die 5 GByte bereits vor. Mit diesem Schritt nähert der Online-Riese Medienspekulationen, nach denen der lang erwartete Start des Online-Speicher-Angebots "Google Drive" unmittelbar bevorsteht.

Derweil hat Microsoft den Zugriff auf seine Consumer-Cloud radikal neu organisiert. Bisher galt: Jeder Kunde erhält 25 GByte Online-Speicherplatz als "SkyDrive", mehr gab es nicht. Ab sofort erhalten neue Kunden nur noch 7 GByte, da Microsoft festgestellt habe, dass bislang nur 0,06 Prozent der User mehr Platz zum Speichern ihrer Fotos und Dokumente benötigten. Brauchen sie dann doch mehr, können sie ab sofort Speicher zum jährlichen Festpreis zubuchen (20 GByte/10 US-Dollar, 50 GByte/25 US-Dollar, 100 GByte/50 US-Dollar).

Kunden, die vor dem 22. April einen SkyDrive-Account besaßen und dort mindestens eine Datei hochgeladen haben, erhalten die Möglichkeit, per Opt-in ihre 25 GByte zu behalten. Bislang hat Microsoft parallel zu den 25 GByte SkyDrive-Speicher noch 5 GByte für den Dokumentenablage-Dienst Live Mesh spendiert. Live Mesh soll bald in SkyDrive aufgehen, sodass diese 5 GByte wohl wegfallen werden. Interessanterweise hat Microsoft parallel zur Verringerung des verfügbaren Kostenlos-Speichers die enerviernde Upload-Grenze (100 MByte pro Datei) aufgeweicht. Sie wurde auf 2 GByte pro Datei hochgesetzt.

Parallel zur Neugestaltung des Angebots hat Microsoft die Clients überarbeitet. US-amerikanische Medien sprechen von "Dropboxiierung" des SkyDrive. Der neue Windows-Client soll langfristig die Live-Mesh-Funktionen ersetzen. Er ermöglicht es nun, dass die Nutzer das SkyDrive direkt in den Windows Explorer hängen können. Andere nützliche Dinge, wie die Bookmark-Synchronisierung über die Cloud, bietet der bislang als "Preview" firmierende Client noch nicht. Auch die Mac-OS-Variante sowie die iOS-Versionen hat Microsoft entsprechend überarbeitet. Android-Nutzer warten weiter vergebens auf eine SkyDrive-App von Microsoft. (hob)